Hirata Estate – It Has to Start Somewhere (2023, DIY)

Irgendwo muss es beginnen. Meist mit einer Idee. Im Falle von HIRATA ESTATE fußt diese auf dem Konzept munteren Ohrendurchpustens. Denn das jüngste Seiten-, Neben- oder Spaßprojekt von DIY-Akkordarbeiter Werner (siehe u. a. RUN, MELOS!, ATLANTIC EMPIRE oder BOGDAN ALLSTARS) widmet sich dem Metier hochgeschraubten Lärmpegels. Dabei wird inbrünstig geschrien, wider Erwarten aber nur bedingt die Metal-Keule geschwungen. Vielmehr erweist sich der instrumentale Grund als vornehmlich (post-)rockig (oder auch punkig) getrieben, was der Erwartungshaltung eine sympathisch lange Nase dreht.

Momentweise erinnert „It Has to Start Somewhere“ an HUNDREDTH; zumindest vor deren Umschulung Richtung Shoegaze. Neben der durchaus vielseitigen Melodik bietet auch das Geplärre Abwechslung – etwa durch die weibliche Gaststimme beim Opener „Gapcloser“ oder die Mitgröl-Refrains bei „Vultures“ und „Savior“. Momente der Entspannung bleiben trotzdem rar gesät, so dass der Lärmpegel über das halbe Dutzend Tracks ungebrochen hoch bleibt. Das Hardcore-Rad wird durch HIRATA ESTATE (die Gamer-Klientel wird den Verweis Richtung „Sekiro: Shadows Die Twice“ zu schätzen wissen) selbstredend nicht neu erfunden, dafür aber gekonnt in Bewegung gehalten. Wer also auf musikalische Backpfeifen ohne Extraportion Stumpfsinn erpicht ist, sollte Band und Debüt-EP hier mindestens ein Ohr leihen. Irgendwo muss es schließlich beginnen…

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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