In the Meantime – Long Lost Feelings (2021, DIY)

Im DIY-Segment gleichen CD-Pressungen der Produktion von Visitenkarten. Sie sind etwas, das buchstäblich greifbar bleibt, um sich an diese oder jene Band zu erinnern. Dabei stört wenig, dass physische Medien eher Auslaufmodelle markieren. Mit ihrer Debüt-EP, „Long Lost Feelings“, haben IN THE MEANTIME bereits 2021 einen – bleiben wir beim Sinnbild – greifbaren Schaffensbeweis vorgelegt. Darauf finden sich vier Tracks, die durchweg zeigen, warum die Punk-befürwortende Fraktion die Kölner in Auge und Ohr behalten sollte.

Dass der Hardcore-Anteil bei IN THE MEANTIME auch mal gen Post-Ausprägung tendiert, offenbart der Opener „Fall Apart“. Der beginnt mit klarem Gesang und melodischem Herantasten, ehe kurz darauf unvermittelt der Knüppel aus dem Sack hervorgeholt wird. Der Wechsel der Stimmlage erfolgt dabei aus einer Kehle und trägt die Stimmung der Songs souverän. Als prägnanteste Nummer kristallisiert sich schnell das gedrosselt rabiate, mit starkem Refrain ausgestattete „Forsaken“ heraus, dem „Somewhere I Belong“ allerdings in wenig nachsteht.

Das mit dezent gen Metal driftenden Gitarren versehene „Future Past“ beschließt die gelungene EP, auf der die Urheber Motive u. a. von STRIKE ANYWHERE und den frühen A WILHELM SCREAM variieren. Auch wenn hier fraglos noch Luft nach oben bleibt: Solche Visitenkarten nimmt man doch gern entgegen.

Zu finden ist „Long Lost Feelings“ u. a. auf Bandcamp.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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