Eine gewisse Tradition haben Stephen King-Verfilmungen mit Überlänge. Zumindest im Fernsehen, wo die oft ausufernden Werke des Autors als Mini-Serien oder Mehrteiler abgehandelt werden. Darunter fällt auch „Tommyknockers“, den TV-Routinier John Power („Charles & Diana: Unhappily Ever After“) Anfang der Neunziger ohne nennenswerte Klasse herunterspulte. Dazu gibt’s mehr oder weniger bekannte Gesichter aus der zweiten Reihe und viel viel Leerlauf, wenn im idyllischen Wald hinter einer beschaulichen US-Kleinstadt die Außerirdischen ihr Unwesen treiben.
Vielleicht soll das eine Hommage an die Paranoia-Klassiker des Science-Fiction-Kinos sein, an „Invasion vom Mars“ und die „Body Snatchers“. Doch die geht gründlich in die Hose. Das grün leuchtende Ding, das Schriftstellerin Bobbi Anderson (Marg Helgenberger, „CSI“) im Waldstück hinter ihrem Haus findet und das sie und die übrigen Bewohner in seinen Bann zieht, ist zu nichts außer ein paar mies ins Bild kopierten Lichteffekten gut. Von Spannung fehlt weit und breit jede Spur. Aber dafür gibt es ja Jimmy Smits („L.A. Law“), der dank Stahlplatte im und Brett vorm Kopf immun gegen die Kräfte der fremden Wesen ist.
Die tauchen in groß gewachsener Gestalt zwar erst auf den letzten Metern auf, doch ist der Hintergrund der mauen Geschichte so klar ersichtlich wie die Verschwendung der Produktionsgelder. Die viel zu lange Einführung der klischeehaften Figuren erstickt die potentielle Atmosphäre im Keim, die belanglose Inszenierung scheint kaum geeignet, das Interesse des Zuschauers aufrecht zu erhalten. Sofern dies überhaupt geweckt werden konnte. So folgt der tranige Film dem von Smits gespielten trunksüchtigen Dichter Jim Gardner bei der Aufdeckung der Hintergründe, während der ganze Ort in glückseliger Eintracht die Schaufel zur endgültigen Freilegung von Bobbis Fund schwingt.
Nebenbei verschwinden immer wieder Menschen und die bereits assimilierten fertigen in Heimarbeit dolle Gerätschaften für den Alltagsgebrauch an. Die unter anderem mit John Ashton („Beverly Hills Cop“), Joanna Cassidy („Blade Runner“) und Robert Carradine („The Big Red One“) besetzten Randfiguren erhalten ob ihrer mangelnden charakterlichen Entwicklung viel zu viel Raum, was bei Ex-Porno-Sternchen Traci Lords („Cry Baby“) als Vamp in Postuniform zu fast schmerzlichem Schauspiel führt. Über fast drei Stunden geschieht also weder weltbewegendes noch fesselndes. Die Tricks werden auch am Schluss nicht besser, der Abspann gleicht einer Erlösung. Ein sträflich uninspirierter Film.
Wertung: (3 / 10)