Jake Gyllenhaal als Actionstar? „Fluch der Karibik“-Produzent Jerry Bruckheimer macht’s möglich. Er verpflichtete den Charakterdarsteller, der für seine Leistung in „Brokeback Mountain“ eine Oscar-Nominierung erhielt, für den munteren Blockbuster „Prince of Persia“. Die aufwendig getrickste Verfilmung des Computerspiel-Klassikers taucht ein ins persische Reich des 6. Jahrhunderts, wo Mythen und Legenden noch lebendig sind. Eine davon umfasst einen sagenumwobenen Dolch, der seinem Träger durch die Freisetzung des Sandes der Zeit den Sprung in die Vergangenheit erlaubt.
Eine solche Macht will natürlich vor dem Zugriff böser Mächte, hier einmal mehr vertreten durch Oscar-Preisträger Ben Kingsley („Gandhi“), behütet werden. Als des gerechten Königs Bruder Nizam lässt er seinen Neffen, Thronfolger Tus (Richard Coyle, „Ein gutes Jahr“), die heilige Stadt Alamut attackieren, die, wie einst der Irak, über geheime Waffenschmieden verfügen soll. Dank des wagemutigen Prinzen Dastan (Gyllenhaal), einem Straßenjungen, den der großherzige Herrscher als Kind adoptierte, gelingt der Angriff – und das Schicksal spielt dem aufrechten jungen Helden überdies den Dolch zu.
Als der König jedoch einem Anschlag zum Opfer und der Verdacht auf Dastan fällt, flieht er mit Alamuts Prinzessin Tamina (Bond-Girl Gemma Arterton, „Ein Quantum Trost“), die sich als Beschützerin des Artefakts entpuppt. Auf ihrer gefahrvollen Reise dürfen sich die beiden komödiantisch beschnuppern und gegenseitig austricksen, ehe amouröse Gefühle Einzug halten und sie der Auftrag, den Dolch in Sicherheit zu bringen, zu Verbündeten schweißt. Der gestählte Gyllenhaal mimt überzeugend den akrobatischen Perser-Prinzen, meistert die computergestützten Gefahren aber besser als die bemühte Situationskomik.
Den Unterhaltungswert mehren darf „Spider-Man 2“-Schurke Alfred Molina, der dem von Häschern des Onkels und einem Trupp düsterer Attentäter verfolgten Dastan beisteht. Sein Steuern verabscheuender und Strauße liebender Wüstenscheich Amar erfüllt für die Geschichte zwar keinen Zweck, hat dafür aber die Lacher auf seiner Seite. Überhaupt wirkt das episch angehauchte Märchen inhaltlich überfrachtet, hält durch hektisch fotografierte Action und starke Computertricks aber beständig bei Laune. Einen neuen „Fluch der Karibik“ haben Bruckheimer und „Harry Potter und der Feuerkelch“-Regisseur Mike Newell damit nicht geschaffen. Durchweg unterhaltsam geraten ist ihr rasantes Fantasy-Abenteuer aber allemal.
Wertung: (6 / 10)