Oile Lachpansen – Uschi EP (2013/2020, DIY)

„Ich mag Rauchen, ich mag meinen Bauch und ich mag Saufen und Platten kaufen.“ – ‘Für was es sich zu leben lohnt‘  

Der Urheber nennt es „drei alte Songs, schön reduziert eingespielt“. Oder auch: die „Uschi EP“. Der erwähnte Urheber, das ist OILE LACHPANSEN, früher Punk-Rocker (siehe MOFA), heute DIY-Akustik-Guerilla. Tatsächlich hat das Song-Trio bereits sieben Jahre auf dem Buckel und wurde dereinst in den Studios von Unterschichten Records in Münster aufgenommen. So will es die Sage. Oder der erklärende Facebook-Post. Wer kann das schon in Zeiten auseinander halten, in denen der Wendler sicheres Gehalt gegen Aluhut tauscht.

Die angekündigte Reduktion des Sounds ist wahrlich keine Übertreibung. Da ist nur der Sänger/Songschreiber mit seiner Gitarre. Ganz klassisch. Mit persönlichen Texten und ebenso großer Ambition wie DIY-Attitüde. Der Einstieg gelingt mit „Qualm, Qualm“ erwartbar tiefsinnig. Und zurückgenommen. Nur die späte Gaststimme verblüfft. „Für was es sich zu leben lohnt“ nimmt bereits dem Titel nach einen (weiteren) Gang raus. Die Melancholie, auch über die Stimme transportiert, bleibt jedoch Einbildung. Denn der Tenor ist vornehmlich positiv gestimmt. Wie könnte es auch anders sein, wenn „Gitarrensoli“ mit „Ravioli“ gereimt wird?

Den Abschluss bildet „In 1-2 Tagen oder 10“, bei dem die Schwermut nicht gänzlich von der Freude über die kleinen Aspekte des Seins überschattet wird. Gelungen ist aber fraglos auch diese Nummer. Der OILE versteht es eben, seine Gedanken in kleinen, aber stets feinen Songs Ausdruck zu verleihen. Alter und Klang (von Künstler und Liedgut) spielen da keine Rolle. Eine späte Veröffentlichung, deren Entdeckung lohnt. Wenn man es denn schön reduziert mag. Für den aufkommenden Herbst genau das richtige Stück Musik.

Die EP gibt es übrigens auf Bandcamp zum Zahl-was-du-willst-Preis.   

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

scroll to top