No Fun At All – Seventh Wave (2022, SBÄM Records)

Nun also doch. Im Zuge des Brakrock-Skandals schoben NO FUN AT ALL die Veröffentlichung ihres siebten Langspielers – obendrein der erste bei SBÄM Records – unbestimmt auf. Als sich die Gemüter (insbesondere in New York) nach dem deutlichen Statement der Brakrock-Organisatoren beruhigt hatten, konnten die schwedischen Alt-Punks endlich wieder nach vorn blicken. Der Solidarität ihrer Fangemeinde, das zeigte etwa der Auftritt beim „Sound of Suburbia“-Festival in Mönchengladbach, konnten sich Ingemar & Co. ohnehin gewiss sein.

Dass sich „Seventh Wave“ nicht allzu weit vom angestammten Klangspektrum entfernen würde, ließen bereits die Vorab-Singles (darunter die starken „It’s Not a Problem“ und „Dead and Gone“) erahnen. Trotzdem bietet der Euro-Punk-Klassiker auch diesmal genug Erlebenswertes, um nicht in nostalgisch-schwelgerischen Selbstzitaten zu erstarren. Dafür spricht u. a. der Opener „Tear Me Down“, der die Hardcore-Wurzeln des Gespanns prominent herausstellt. Ihm folgen elf mitunter gediegene, meist jedoch packende Songs, deren Melodienreichtum (wie beim Vorgänger „Grit“) auch mal Richtung Schwermetall driftet.

Für die nötige Würze sorgt daneben einmal mehr der melancholische Charakter, der seit dem unterschätzten „State of Flow“ (2000) nicht mehr so ausgeprägt erschien. Der Unterschied liegt im gewohnt angezogenen Tempo – und der damit einhergehenden Wucht. In Summe bleiben sich NO FUN AT ALL, getragen von rockigen Krachern des Kalibers „Smart You Out“, „Everything’s Gonna Be Alright“, „Time for Devotion“ oder „Future Days, Future Nights“, also in allen Belangen treu. Diese Konstanz zeichnet die Band über sämtliche Schaffensphasen (und Besetzungskonstellationen) hinweg aus und vermittelt mehr noch ein beruhigendes Gefühl, das die Veröffentlichungsverzögerung mehr als wett macht.   

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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