No Fun At All – Low Rider (2008, Beat Em Down Records)

no-fun-at-all-low-riderAuf dem Groezrock 2008 verkündeten NO FUN AT ALL offiziell – und in Anbetracht der Publikumsreaktionen auch geboten feierlich – ihre Wiedervereinigung. Anbei ließen sie gleich die Bombe eines neuen Albums platzen, des ersten seit der Jahrtausendwende. „Low Rider“ heißt dieser gewohnt schlicht (nicht wenige würden wohl trashig sagen) aufgemachte Langspieler, auf dem die Schweden gar nicht erst versuchen, an den für ihre Verhältnisse geradezu verspielten Vorgänger „State of Flow“ anzuknüpfen. Stattdessen bedeutet die fünfte Platte eine Quasi-Rückkehr zur unverblümten Rasanz der frühen Tage, wobei die Bandhistorie eigentlich erst mit der Verpflichtung von Sänger Ingemar Jansson begann.

Er sorgt auch diesmal für das unverwechselbare NFAA-Feeling, diese erstmals eigenveröffentlichte und wieder rauer produzierte Garantie hypermelodischer Stimmbandstrapazierung. Und überhaupt stellt sich die Band nicht unter Zwänge, beweisen müssen sie sich ohnehin nicht mehr. Da ist einfach eine Gruppe altbewährter Fortysomethings, denen neuerlich der Punk-Rock-Schalk im Nacken sitzt. In der Vergangenheit wurden sie gern mit PENNYWISE verglichen, die ebenfalls einem recht eingeschränkten Ideengrundstock vorweisen, aus diesem aber ein Höchstmaß an Begeisterungsfähigkeit destillieren.

Auf „Low Rider“ äußern sich die angedichteten Parallelen zwischenzeitlich dann doch, könnten die treibenden Melodien von „Never Ending Stream“ oder „Anything Could Happen“ doch auch auf die Kappe der Kalifornier gehen. Neues bieten die Herren also nicht, aber wer hätte ihnen das auch schon abverlangt? Nach all den Jahren und Hits in Serie servieren sie ihren unkomplizierten Melodic-Punk noch immer derart rostfrei, dass ihr Klassiker-Status damit nur weiter anwächst. Und selbst wenn die Platte, auf der sie gar zu einer Coverversion der IN FLAMES-Nummer „Episode 666“ ausholen, nicht ganz an vergangene Großtaten heranreicht, gibt es dennoch keinen Grund zur Klage. Denn NFAA sind zurück. Ihren Fans sollte allein das Anschaffungsgrund genug sein.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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