Like Pacific – In Spite of Me (2018, Pure Noise Records)

Bei LIKE PACIFIC sind die Grenzen zwischen Pop-Punk und Punk-Rock fließend. Nicht immer, aber doch wieder öfter. „In Spite of Me“, das zweite Full-Length-Output der Kanadier, orientiert sich mehr am Sound der selbstbetitelten EP, mit der sie 2015 ihren Einstand bei Pure Noise Records feierten. Dazwischen lag „Distant Like You Asked“, auf dem abseits des etablierten Klangbilds streckenweise klassische Emo-(Punk-)Einflüsse zur Geltung kamen. Ganz zu schweigen von fast unverschämt eingängigen Refrains. Die sind auf der neuen Platte weniger präsent. Ein Manko ist das allerdings nur für diejenigen, die den Vierer allein auf dieses Attribut reduzieren möchten.

Das eröffnende Titelstück geht schnell und ruppig nach vorn. Frontmann Jordan Black plärrt einmal mehr häufiger als er harmonisch singt und rückt von gängigen Pop-Punk-Klischees wirkungsvoll weit ab. Überhaupt prescht die gesamte erste Hälfte – mal mehr, mal weniger temporeich – mit Verve nach vorn. Wesentlich schwächer wird es in der Folge nicht, selbst wenn die übrigen Songs ein wenig länger brauchen, um zu zünden. Eine Ausnahme stellt „Steadily“, das sich unverzüglich als weiterer Hit entpuppt. Mit zünftigem Härtegrad und ausgeprägt rockiger Ader spielen LIKE PACIFIC ihre beachtlichen Sympathiewerte geschickt aus. Dass sie dabei streckenweise deutlich in Richtung POLAR BEAR CLUB (vornehmlich bei „Had It Coming“ und „The Spring“) tendieren, ist sicher kein Nachteil. Für eine erhöhte Dosis Weichspüler können gefälligst andere sorgen.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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