The Bouncing Souls – Ten Stories High (2023, Pure Noise Records)

Es gibt Bands, bei denen das Attribut „Erwachsen“ nur bedingt greift. Die BOUNCING SOULS zählten lange zu diesem Zirkel. Doch auch sie wurden älter, mutmaßlich weiser und damit auch nachdenklicher. So waren die unbekümmerten „Hopeless Romantic“-Tage irgendwann passé. Ergo wurde die Musik ein wenig schwermütiger und temporeduzierter, ohne ihren grundlegenden Reiz einzubüßen. Dieser Entwicklung entspricht auch „Ten Stories High“, das zwölfte Studioalbum des Klassikers aus New Jersey.

Zum Auftakt bedient der Titeltrack jene gemächlichere Nische, die spätestens seit „Ghosts On the Sidewalk“ (2010) fester Bestandteil des Sound-Repertoires ist. Die Stärke der BOUNCING SOULS liegt aber noch immer darin, ihren Fans in reger Folge Singalong-Momente zu bescheren. Das funktioniert auch diesmal mit souveräner Gefälligkeits-Ausbeute, wobei die forscheren Beiträge, neben „Back to Better“ und dem mit Unterstützung von Kevin Seconds geschmetterten „Vin and Casey“ ist das schwer rockende „To Be Human“ hervorzuheben, noch immer am schnellsten zünden.

Doch auch der zurückhaltender ausgebreitete Rest der (dem Titel entsprechenden) zehn Nummern bietet Höhepunkte; erwähnt seien „Kenver“, „Shannon’s Song“ oder „Higher Ground“. Eine sympathische Lässigkeit haftet zudem „Andy and Jackie“ und „Magnus Air Organ“ an. Allerdings scheinen Beiträge wie diese kaum geeignet, die Temperatur bei Live-Darbietungen gen Siedepunkt zu treiben. Gerade dieser gelungene Spagat zwischen ruhigeren und knalligeren Songs lässt das „Erwachsenen“-Attribut aber mittlerweile auch für die BOUNCING SOULS gelten, ohne dass es darüber in Fankreisen Diskussionen (oder Verstimmungen) geben müsste.  

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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