Punk darf alles. Außer ungestraft Urheberrechte verletzen! Als der Verlag Archie Comics auf JUGHEAD‘S REVENGE und deren freien Umgang mit der gezeichneten Kultfigur Archie Johnson aufmerksam wurde, schlug die Stunde der Anwälte. Deren Wirken führte dazu, dass sich die Band in JUGG’S REVENGE umbenennen musste – und 2001 eine unbestimmte, am Ende bis 2009 währende Pause einlegte.
Das vor der Jahrtausendwende veröffentlichte Album „Pearly Gates“ blieb davon unberührt und erwies sich als (vorläufiges) Vermächtnis mit nachhaltiger Wirkweise. Dabei folgt der Hardcore-Punk der Kalifornier, der längst ein deutliches Punk-Übergewicht verzeichnete, auch auf dem sechsten regulären Langspieler dem Genre-Duktus seiner Zeit. Gewaltige Unterschiede zum Melo-Core anderer Vorkämpfer der EpiFat-Ära sind demnach nicht auszumachen. Und doch konnten auch JUGHEAD’S REVENGE beständig auf das gewisse Etwas verweisen, das ihren Sound mit der nötigen Begeisterungsfähigkeit versah.
Auf „Pearly Gates“ ist es, wie schon beim Vorgänger „Just Joined“ (1998), das Nebeneinander von melodischen Punk-Hymnen (siehe exemplarisch „Lolita“, „Faust Part 2“, „No Time“ und „Anthem“) und Hardcore-lastigen Nummern wie „Rising, Rising“, dem kurzen Brecher „Kill Security“ oder „Rent a Cop Blues“. Nebenbei kokettiert das Quartett bei „Perfect“ und „You Never Know“ mit pop-punkigen Einflüssen, während mit „Swell“ eine (weitere) instrumentale Surf-Nummer gereicht wird. Zum Abschluss des 14 Tracks umspannenden Reigens wird noch dem Schaffen von THE CAR („Just What I Needed“) Tribut gezollt. Danach war erst einmal Schluss. Aber wie so häufig im Leben war das Ende auch in diesem Falle nicht von Dauer.
Wertung: (7,5 / 10)