„Greatest deed Luke Skywalker ever did was take down the Death Star, right? As far as I’m concerned, that’s what everybody needs. You need that one bad-ass thing that lets you live on forever, you know.“ – Hutch
Sci-Fi-Nerds aufgepasst: Mit „Fanboys“ zollt Kyle Newman („The Hollow“) dem „Star Wars“-Kult Tribut und bettet die Versessenheit der Fantasy-Geeks in eine abenteuerliche Geschichte um Freundschaft und das erste Mal. Gemeint ist allerdings nicht Sex, sondern die Rezeption der Sternenkriegs-Episode I, die anno ´99 ihre Weltpremiere feierte. Newman führt in die Vorzeit des Kinostarts und zeigt vier Freunde (exklusive „Veronica Mars“ Kristen Bell), die einfach nicht warten wollen. Oder, wie im Falle des krebskranken Linus (Chris Marquette, „The Invisible“), nicht warten können.
Über zwei Jahre wurde der Start des Films hinausgezögert, weil Produzent Harvey Weinstein der Tenor einer tödlichen Krankheit missfiel. Ohne Newmans Beteiligung orderte er Nachdrehs an. Doch Fanproteste und Boykottdrohungen brachten Regisseur (und Krebs) zurück. Und so begibt sich Linus mit seinen Nerd-Kumpanen Hutch (Dan Fogler, „Balls of Fury“) und Windows (Jay Baruchel, „Tropic Thunder“) sowie dem kindischen Fankulten entwachsenen Jugendfreund Eric (Sam Huntington) auf einen anspielungsreichen Roadtrip zu George Lucas´ Skywalker Ranch, um die ersehnte „Episode I“ vor dem unvermeidlichen Ende zu erleben.
Um Originalitätspreise buhlt die harmlose Humoreske zu keiner Zeit. Die Bauart ist altbekannt, der Witz abseits des existenziellen Anspielungspanoramas nicht selten infantil. Von Possen wie diesen kann Darsteller Huntington ein Liedchen trällern, spielte er doch auch in der ähnlich gelagerten KISS-Verbeugung „Detroit Rock City“. Allerdings ist „Fanboys“, der Titel impliziert es, ein Film von Fans für Fans und vorrangig an jene Klientel gerichtet, die „Star Wars“ in schier religiöser Verbundenheit hofiert. Um dem Charme des lockeren Lustspiels (und Cameos der „Star Wars“-Veteranen Carrie Fisher und Billy Dee Williams) zu erliegen, bedarf es also einer gewissen Vorbildung.
Als Handlungsbeschleuniger dient der Clinch mit einer Gruppe „Star Trek“-Jüngern, der in einer amüsanten Selbstparodie von Enterprise-Captain William Shatner gipfelt. Aber auch Gastspiele wie die von Kevin Smith („Clerks“), Seth Rogen („Ananas Express“) oder „Darth Maul“-Darsteller Ray Park, der sich unter Lucas´ Wachpersonal (in „THX 1138“-Outfits!) mischen darf, verleihen dem Film die richtige Würze. Nur George Lucas, Urheber der Sternensaga, konnte sich nicht zu einem Auftritt durchringen. Doch auch ohne diesen Ritterschlag ist „Fanboys“ eine freudvolle Ode – an triviale Kinoklassiker und die Kraft der Freundschaft. Möge die Macht mit uns sein.
Wertung: (7 / 10)