Nachdem George Lucas’ kleiner Film 1977 jegliche bis dahin gekannten Einspielergebnisse in den Schatten stellte, war es keine Überraschung, dass eine Fortsetzung hermusste, um das elektrisierte Publikum glücklich und seinen Schöpfer zu einem noch reicheren Mann zu machen. Dieser zog sich allerdings vom Regiestuhl zurück und beschränkte sich auf Drehbuch und Produktion. Die Realisation der Fortsetzung übernahm Regieveteran Irvin Kershner („Sag niemals nie“).
Der Todesstern ist zerstört, aber der intergalaktische Bürgerkrieg ist noch nicht entschieden. Die Rebellen um dem mittlerweile zum Commander aufgestiegenen Luke Skywalker (Mark Hamill, „Corvette Summer“) haben eine neue Basis auf dem Eisplaneten Hoth errichtet. Diese bleibt dem Imperium jedoch nicht lange verborgen und es werden Truppen geschickt, die Rebellen ein für alle mal zu schlagen. Die Schlacht verläuft für die Allianz äußerst Verlustreich, doch immerhin kann sich auch ein guter Teil der Truppen retten.
Luke, einer Vision von seinem alten Lehrmeister Obi-Wan Kenobi (Sir Alec Guinness, „Hebt die Titanic“) folgend, fliegt mit R2-D2 (Kenny Baker, „Amadeus“) zu dem Planeten Dagobah, um bei dem letzten Jedimeister Yoda (Frank Oz, „The Muppet Show“) ausgebildet zu werden, Han (Harrison Ford, „Blade Runner“), Leia (Carrie Fisher, „Blues Brothers“), C-3PO (Anthony Daniels, „Iron Thunder“) und Chewbacca (Peter Mayhew, „Sindbad und das Auge des Tigers“) fliehen vor den Imperialen unter Darth Vader (David Prowse, „Per Anhalter durch die Galaxis“) zu Hans Freund Lando Calrissian (Billy Dee Williams, „Batman“).
„Das Imperium schlägt zurück“ ist nicht nur der düsterste Teil der gesamten „Star Wars“-Saga, er ist auch der beste. Alles, was ein zünftiger Science-Fiction-Film braucht, findet sich hier im absoluten Überfluss. Von der gigantischen Schlacht auf Hoth über die grandiose Verfolgungsjagd durch ein Asteroidenfeld, unterbrochen von in fragwürdiger Grammatik postulierten Weisheiten des Meisters Yoda bis hin zum finalen Showdown in der Wolkenstadt Bespin – hier stimmt einfach alles. Die Special Effects sind noch mal besser, Darth Vader (mit der unvergleichlichen Stimme von James Earl Jones, „Feld der Träume“) noch mal böser – alles ist größer, schneller und weiter. Das Wunder dieses Teils ist es, dass trotz allem Bombast die Charaktere zu keiner Zeit an Substanz verlieren oder hinter dem Pomp verloren gehen. Alles dient dem Vorwärtskommen der Geschichte.
Auch wenn diese keinen mehr überraschen dürfte, sollen die expliziten Handlungsentwicklungen nicht ausgeführt werden. Nur soviel: Es ergeben sich unerwartete familiäre Gebilde, die Liebe hält Einzug in den intergalaktischen Bürgerkrieg und eine völlig neue Form der Innenarchitektur wird entwickelt. Man kann für Fans und Macher also eigentlich von einer reinen Win-Win-Situation sprechen. Die Filme wurden besser, die Verkäufe für Merchandising angekurbelt, von dem immensen Einspielergebnis des Films mal ganz zu schweigen. Nur einer war der große Verlierer des ganzen Spiels: Mark Hamill. Hatte er nach „Neue Hoffnung“ noch als eine der größten Hoffnungen und Talente Hollywoods gegolten, so wurde er mit „Das Imperium schlägt zurück“ ein für alle mal auf den Part des jungen Jedi-Schülers festgelegt. Von diesem Bild konnte er sich bis heute nicht befreien.
„Das Imperium schlägt zurück“ bildet als zweiter Teil der klassischen Trilogie nicht nur die Brücke zwischen Ouvertüre und Schlussakt, es bildet ohne Zweifel auch den Höhepunkt in der kompletten „Star Wars“-Saga.
Wertung: (9 / 10)