„Seit 15 Jahren führen wir einen aussichtslosen Kampf gegen Insekten. Aber ich hätte nie gedacht, dass noch zu meinen Lebzeiten die letzte Schlacht beginnt. Und ich hätte nie geglaubt, dass es bei den Bienen beginnt. Sie waren doch immer unsere Freunde.“ – Bradford Crane
Afrikanische Killerbienen dezimieren die Besatzung einer US-amerikanischen Raketenbasis. Formiert zu einem riesigen Schwarm zwingen die Tiere Hubschrauber hernieder und fallen über ahnungslose Ausflügler her. Über den Umweg der Kleinstadt Marysville, in der das alljährliche Blumenfestival ansteht, bewegt sich die schwarze Wolke auf Houston zu. Biologe Crane (Michael Caine, „Gottes Werk und Teufels Beitrag“), Kollege Krim (Henry Fonda, „Spiel mir das Lied vom Tod“) und Militarist Slater (Richard Widmark, „Alamo“) versuchen, das Schlimmste zu verhindern.
Als Produzent und Regisseur avancierte Irwin Allen in den siebziger Jahren zum König des Katastrophenfilms. Er steuerte die Action-Szenen zum Kassenschlager „Flammendes Inferno“ (1974) bei und inszenierte neben „Um 9 Uhr geht die Erde unter“ (1971) auch „Jagd auf die Poseidon“ (1979). Dessen Vorgänger „Höllenfahrt der Poseidon“ (1972) produzierte er ebenso wie die Fernsehspiele „Die Flut bricht los“ (1976) und „Horizont in Flammen“ (1977). „Der tödliche Schwarm“ stellt eine Kombination des populär gewordenen Themenkomplexes aufbegehrender Tierspezies mit dem Fachgebiet Allens dar.
Das stargespickte Spektakel vereint klangvolle Namen wie Richard Chamberlain („Die Dornenvögel“), Katherine Ross („Die Reifeprüfung“), Olivia de Havilland („Airport ´77“), Ben Johnson („The Wild Bunch“), Patty Duke („Wrong Turn“), Lee Grant („In der Hitze der Nacht“) und Bradford Dillman („Piranha“). Die Ausstattung ist prächtig, das Kostüm-Design wurde für den Oscar nominiert. Doch können all diese wohlklingenden Attribute nicht darüber hinwegtäuschen, dass der todernste Mix aus Killerbienen- und Katastrophenfilm nur haarscharf an der peinlichen Selbstparodie vorbeischrammt.
Die darstellerischen Leistungen begeben sich ohne Mühe in schwindelerregende Höhen des Überagierens, die Dialoge sind an sinnentleerter Borniertheit kaum zu überbieten. Es wird derart schwülstig und hochtrabend palavert, dass es dem Freund abseitiger Unterhaltungsformen ein schieres Freudenfest ist. Aufgrund dieses enormen Anteils unfreiwilliger Komik ist „Der tödliche Schwarm“ von geradezu prächtigem Unterhaltungswert. In den Hintergrund rückt da der Umstand, dass die Tricks des actionreichen Nonsens reichlich altbacken und abgestanden wirken. Ein ´Bee-Movie´ par excellence.
Wertung: (5 / 10)