Marabunta – Killerameisen greifen an (USA 1998)

marabuntaMordende Spezies der irdischen Fauna sind ein beliebtes Motiv in Kino und TV. Schleicht sich jedoch das Bestreben ein, die eigene Ausgeburt auf realitätsbezogene Beine stellen zu wollen, ist plumpe Panikmache meist unweigerlich vorprogrammiert. Die US-Fernsehproduktion „Marabunta – Killerameisen greifen an“ ist ein solcher Fall, will er dem Zuschauer doch weiß machen, das heuer beschriebene Szenario könne gar schon morgen schreckliche Wirklichkeit werden. Mit dem Unterschied, dass sich im wahren Leben kaum ein Mensch so dämlich anstellen dürfte wie die hier vorgezeigten Klischeecharaktere.

Aus Südamerika via Frachtschiff eingeschleppte Killerameisen treiben in einer Kleinstadt ihr Unwesen. Entomologe Eric Lutes („Codename: Silencer“) und Lehrerin Julia Campbell („Romy und Michelle“) intervenieren. Als örtlicher Polizeichef eilt auch Mitch Pileggi („Shocker“), dessen Darstellung des Walter Skinner in der Erfolgsserie „Akte X“ einen erheblichen Teil zu seiner Bekanntheit beisteuerte, heran, den Tag und seinen Sohn (Jeremy Foley, „Dante´s Peak“) zu retten. Das erweist sich als schwieriges Unterfangen, greifen die zwangsimportierten Insekten doch gleich in Scharen an.

Der von Serienregisseur Jim Charleston („Nash Bridges“, „Enterprise“) unter Mithilfe des etablierten Produktionsmanagers George Manasse („Stirb langsam – Jetzt erst recht“) inszenierte Film ist armseliger Quatsch mit Soße. Die Dramaturgie wirkt unglaubwürdig und konstruiert, die Effekte mies. Ganze Arbeit leisten hier nur Fehler- und Logikteufel. Wenn sich Lutes und Campbell am Ufer eines Flusses Rücken an Rücken der attackierenden Woge von Ameisen erwehren, er mit einem Flammenwerfer, sie mit einer Schrotflinte, bleibt fraglich, wieso das dynamische Duo nicht einfach den rettenden Schritt in sichere Nass vollführt. Dabei verursacht der Feuerspender zwar eine lodernde Flammenwand auf dem Bildschirm, brennt dem Skript aber leider nicht die grassierende Idiotie aus.

Erweisen sich die Ameisen als nicht heimtückisch genug, treibt die Figuren ihre eigene Dummheit ins Verderben. In Anbetracht der schauspielerischen Überlegenheit der krabbelnden Killer könnte das emotional kaum weniger bewegen. Natürlich gibt es am Ende, nachdem die Gefahr vorerst gebannt ist, den Blick auf die überlebte Königin, damit der Spuk gleich wieder auf Anfang gespult werden kann. Die Mitwirkung von Wink Roberts, seines Zeichens Stuntman der „Police Academy“-Teile 1 bis 6, am Drehbuch spricht Bände. Dabei ist der aufgebauschte Authentizitätscharakter absolut nebensächlich. Viel erschreckender hingegen ist die Tatsache, dass es Filme wie „Marabunta – Killerameisen greifen an“ jeden Tag geben könnte!

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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