„Same shark, different day.“ – Fin
Und ewig fliegen die Haie: Dass die „Sharknado“-Saga auch mit dem mageren vierten Teil nicht vollendet sein würde, schien bereits vor dessen Produktionsende sicher. Mit der nächsten Fortsetzung, der Titelzusatz „Global Swarming“ nimmt es vorweg, beschreiten die Macher um Regisseur Anthony C. Ferrante weltumspannende Pfade und lassen die Killerfisch-Wirbelstürme auf verschiedenen Erdteilen wüten. Umspielt wird das Ganze von der gewohnten Melange aus flachen (Dialog-)Witzen, Cameos abgehalfterter Stars und absurder, selbstredend schlicht getrickster Action.
Dass der filmische Trash-Erlebnispark aus dem Hause The Asylum diesmal mehr Spaß generiert, liegt neben der willkommenen Variierung des Settings am schmissigen Tempo. Zusätzlich kommt eine tendenzielle Enthemmung zum Tragen (trefflichstes Beispiel: das Eingreifen des Papstes), die den Möglichkeiten des Stoffes am ehesten gerecht wird. Das zeigt bereits der Auftakt, bei dem Haupt-Haibekämpfer Fin Shepard (Ian Ziering) mit Cyborg-Gattin April (Tara Reid) und Sohn Gil (Billy Barratt, „Mr. Selfrige“) als Gäste einer NATO-Dringlichkeitssitzung in London weilen. Unterdessen stößt Gefährtin Nova (Cassandra Scerbo) in einer Höhle nahe Stonehenge auf steinzeitliche Sharknado-Spuren und birgt mit Fins Hilfe ein Artefakt in Form einer Hai-Finne, durch das sie allerdings eine Katastrophe globalen Ausmaßes heraufbeschwören.
„Now you want logic?“ – April
Nach zehn Minuten lässt ein Wirbelsturm Haie über Englands Hauptstadt niedergehen. Dass auch in der Folge Metropolen und Wahrzeichen zerstört werden (u. a. trifft es Sydney, Tokio und Gizeh), ist integraler Bestandteil des krausen, auch hier lediglich episodisch wiederholten Konzepts. An (offensichtlichen) Anspielungen auf populäre Filmwerke mangelt es neuerlich nicht. So kommt im Hauptquartier des MI6 ein Waffentüftler in „James Bond“-Manier zum Einsatz, während Dr. Angel (Geraldo Rivera) und sein Luftschiff deutlichen Anklang an das Oeuvre Jules Vernes‘ nehmen. Im Chinesischen Meer sorgen Atommüllfässer überdies dafür, dass sich ein Sharknado zum verstrahlten Riesenorganismus entwickelt und im Godzilla-Stil Unheil stiftet.
Auslöser für die Weltreise des Heldengespanns: Gil wird von einem Sturm erfasst und durch Wurmlöcher von Kontinent zu Kontinent getragen. Um das Tempo hoch und die Protagonisten beschäftigt zu halten, ist Nova plötzlich Teil einer internationalen Schwesternschaft, die das Opernhaus von Sydney auf Knopfdruck zur Kampfstation umfunktionieren kann. Auch die Cameos u. a. von Russell Hodgkinson („Z Nation“), Olivia Newton-John („Grease“), Skateboard-Legende Tony Hawk, Dan Fogler („Phantastische Tierwesen“), „Star Trek“-Urgestein Nichelle Nichols, Brachialkomiker Gilbert Gottfried oder den „SchleFaZ“-Moderatoren Oliver Kalkofe und Peter Rütten mehren die Kurzweil. Den größten Eindruck schindet jedoch der finale Kurzauftritt von Dolph Lundgren („Rocky IV“) im „Zurück in die Zukunft“-Modus. Kurzum: das Hai-Light der Serie!
Wertung: (6 / 10)