Das Haus der Dämonen (USA/CDN 2009)

das-haus-der-daemonenDer Krebs als metaphorische Schwelle zum Tod sorgt in „Das Haus der Dämonen“ für Begegnungen der unheimlichen Art. Weil Sara (Virginia Madsen, „Sideways“) ihren Sohn Matt (Kyle Gallner, „Veronica Mars“) nicht länger mit zehrenden Autotouren zur chemotherapeutischen Behandlung quälen will, sucht sie für die Familie ein Haus nahe des Hospitals. Ein geeignetes und zudem preisgünstiges Objekt ist schnell gefunden. Die ruhelosen Geister einer dunklen Vergangenheit aber setzen den neuen Bewohnern, ausgehend vom vermeintlich halluzinierenden Matt, bald zu.

Natürlich fühlt sich der Todkranke mit seinen Schreckensvisionen allein gelassen. Besonders im Kellerzimmer, durch einen mysteriösen, zunächst verschlossenen Raum erweitert, wird er von geisterhaften Erscheinungen heimgesucht. Aber auch auf den Rest der Sippschaft, den trinkfreudigen Vater (Martin Donovan, „Insomnia“) und Matts mit zwei eigenen Kindern hinzugezogene Schwester (Amanda Crew, „Final Destination 3“), lauern sich in Spiegelflächen abzeichnende Kreaturen.

„Haunted House“-Horrorfilme haben eine lange Tradition – und beruhen seit „Amityville“ bevorzugt auf wahren Begebenheiten. So auch hier, vage basierend auf der Geschichte des Ehepaars Snedeker, das in den Neunzehnachtzigern über zwei Jahre übersinnliche Heimsuchungen erduldete. Der Film, inszeniert vom unbekannten Peter Cornwell, setzt jedoch nicht auf Authentizität und subtile Zurückhaltung, sondern wälzt sich in vorhersehbaren Geisterbahn-Schocks. Ein gewisses Spannungsmaß erreicht die Geschichte, greift über schematisches Kettenrasseln aber zu selten hinaus.

Schade ist es um die Darsteller. Gallner verkörpert den von Krebs und Spukgestalten geschundenen Matt mit respektabler Intensität, wohingegen die Madsen angestrengt gegen das harte Los dramatisierter Füllszenen ankämpfen muss. Auch Elias Koteas („Zodiac“) als spirituell bewanderter Priester kann angesichts der strengen Formelhaftigkeit keine Akzente setzen. Als effektvolle Schauermär erfüllt Cornwells leidlich originelle Genre-Variante seinen Zweck. Nur werden die Erzählelemente von Ursachenforschung bis Austreibung einfach zu altbacken aufbereitet.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

scroll to top