Tooth & Nail (USA 2007)

tooth-and-nailApokalypse mal anders – ohne Atomkrieg, Naturkatastrophe oder Killervirus. In Mark Youngs „Tooth & Nail“ ist der Menschheit das Erdöl ausgegangen und hat die Zivilisationen rund um den Globus kollabieren lassen. Binnen weniger Jahre sind weite Teile der Menschheit verhungert oder dem unerbittlichen Kampf um die verbliebenen Ressourcen zum Opfer gefallen. Im Nirgendwo einer amerikanischen Großstadt hat sich eine Gruppe Überlebender in einem Krankenhaus niedergelassen. Mit der Ankunft einer jungen Frau aber gerät auch dieser verbliebene Entwurf sozialer Koexistenz in Gefahr.

Sie heißt Neon (Rachel Miner, „Californication“) und bringt auf ihrer Fährte eine Horde hungriger Kannibalen mit, die Professor Darwin (Robert Carradine, „Ghosts of Mars“) und seine Schützlinge – u.a. Rider Strong („Cabin Fever“) und Nicole DuPort („Cemetery Gates“) – als willkommene Beute betrachten. Um zu überleben, muss das vermeintliche „Frischfleisch“ den Kampf aufnehmen und mit Zähnen und Klauen das Tier in sich wecken. Bei Menschenfressern wie Michael Madsen („Sin City“) und Vinnie Jones („Submerged“) kein leichtes Unterfangen.

Autor, Regisseur und Cutter Young („Southern Gothic“) findet einen stimmungsvollen Einstieg und stattet sein Weltuntergangsszenario mit einem Mindestmaß an Beklemmung und Spannung aus. Nach den Regeln des modernen Horrorfilms ist ihm aber mehr am schnellen Blutbad als einem potentiellen Statement zu Entmenschlichung und Gewalt gelegen. Also rücken die punkigen Endzeit-Barbaren an, schleifen Zähne und Hiebwaffen und blasen zur Jagd auf die vermeintlich leichte Beute. Doch selbst auf Ebene eines preisbewusst produzierten Guts ´n Gore-Exploiters bleibt der Stoff hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Darstellerisch ist die eher beliebige Dystopie nur Mittelmaß, da hilft auch der munter die brutale Arschgeige mimende Madsen mit zweischneidiger Axt und Fellstiefeln nicht viel. Seine immerhin launige Präsenzzeit bleibt arg begrenzt, dafür dürfen die quasi-belagerten in dullen Dialogen und schwer nachvollziehbarer Tatenlosigkeit vor die Hunde gehen. Ein paar erfreulicherweise handgemachte Bluteffekte und die insgesamt ansprechende Ausgestaltung bürgen für einen nach hinten heraus strunzdummen, auf seine Art aber zumindest moderat spaßigen B-Horrorfilm. Wer´s mag.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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