Das Selbermachen ist im unabhängigen Musiksegment leichter geworden. Das Internetzeitalter erlaubt Vernetzung in Echtzeit und Portale wie Bandcamp bieten das nötige Rüstzeug zur Selbstvermarktung. Entsprechende Verbreitung findet der DIY-Gedanke bei jungen Bands. Doch braucht es neben dem gebotenen Willen nach wie vor eine gehörige Portion Fleiß. Eben diese kann auch WHEN SKY FALLS DOWN unmöglich abgesprochen werden. Denn in Eigenregie presst die junge Band aus Buxtehude einen Sound auf Konserve, der über den Tellerrand des Metal-Hardcore hinausblickt und einen ambitionierten Gegenpol von ruppiger Härte und melodischer Breite schafft.
Nach kurzem Intro ebnet „Disinfection“ den Weg für ein Soundszenario, das abseits standesgemäßer Härte ausreichend Raum zum Innehalten findet. Ausgefüllt wird dieser mit klarem Gesang, rockiger Note und vor allem symphonisch wirkenden Elektro-Anflügen. Klassische Breakdown-Parts gibt es natürlich auch, Eindruck machen soll die soundtechnisch amtlich präsentierte EP aber insbesondere durch die ineinanderfließenden Tonalitätswechsel. Allerdings packt der Taumel zwischen zünftigem Gebrüll und in der melodischen Tiefenwirkung ausbaufähigen cleanen Gesangsparts nicht durchweg. Zudem wirkt das Riffing mitunter monoton, was die Spannung insgesamt dämpft.
Von der ersten Visitenkarte einer Band wird in der Regel kein Luftsprung erwartet. Was WHEN SKY FALLS DOWN hier aus dem (oder in den) Boden gestampft haben, bedarf sicher noch eines gewissen Feinschliffs, die Weichen aber sind dank des hohen Variierungsspielraums in die richtige Richtung gestellt.
Wertung: (6 / 10)