Der Reiz am melodischen Punk scheint nie zu versiegen. Vorbild bleibt (meist) der Sound einschlägiger Genrevertreter, die in den mittleren bis späten Neunzigern bei Fat Wreck und Epitaph für Furore sorgten. Dass der Anlehnungsspielraum bei jungen Bands aber auch einen Tick moderner ausfallen kann, verdeutlichen FOR HEADS DOWN. Denn die orientieren sich für ihren Erstling „Storm Warning“ am wuchtigen und dennoch hochmelodischen Hardcore-Punk von A WILHELM SCREAM, was sich abseits gesteigerter Eingängigkeit (bei Erhaltung einer gewissen Vielschichtigkeit) insbesondere am zart den Metal streifenden Gitarrenspiel zeigt.
Nach leisem Intro geht es mit „Fragments“ gleich vielversprechend los. Die im Tenor zu dezenter Melancholie neigenden Vocals bleiben klar geschmettert, das Tempo trotz Variabilität angezogen. Den ersten lupenreinen Hit ziehen FOR HEADS DOWN mit „The Cell“ aus dem Hut. Es wird nicht der einzige bleiben, wie auch der Titeltrack, „Everything“ oder „Deceiver“ belegen. Die eigenproduzierte Platte braucht sich soundtechnisch nicht vor etwaigen mit Labelunterstützung gestemmten Musikwerken zu verstecken. Der DIY ist längst keine reine Post-Hardcore-Domäne mehr. Dafür stehen auch die Siegener, die zwischen Wucht und Melodie, erwähnten A WILHELM SCREAM und heimischen Selbst-ist-die-Band-Vorkämpfern wie FREE LIVING INSANITY mehr als nur positive Eindrücke hinterlassen. Nur weiter so!
Wertung: (7 / 10)