Shrimpfield – The Shrimpfield Lane (2018, DIY)

Alternative Cover-Bands gibt es viele. Sie „veredeln“ nach Gutdünken kleine und große Klassiker der Musikwelt nach Maßgabe von (Pop-)Punk, Hardcore oder Metal. Als populärstes Beispiel dürfen ME FIRST AND THE GIMME GIMMES dienen; das All-Star-Konglomerat von Fat Wreck verwurstet seit den späten Neunzigern alles zwischen Rock, Pop, Country und Musical. Eine Spur traditioneller halten es SHRIMPFIELD. Das in Berlin und Baden-Württemberg ansässige Duo nimmt sich weitgehend altgedienten Pop-Hits der vergangenen Dekaden an, bei denen nahezu ausgeschlossen ist, dass die ins Visier genommene Zielgruppe die Texte nicht zumindest teilweise automatisch mitgrölen kann.

Auf ihrem ersten Album „The Shrimpfield Lane“ – die Anlehnung des Covers an das Kinoplakat von „10 Cloverfield Lane“ unterstreicht den augenzwinkernden Grundanspruch – nimmt sich das Zweigestirn 14 populäre Songs vor und presst sie ins stilistische Korsett des Easycore. Will heißen Pop-Punk trifft Metal-Hardcore, weitgehend melodischer Gesang auf partielle Shout-Attacken. Das funktioniert in Summe ordentlich, nur wird die Grundausrichtung bestenfalls bedingt variiert, so dass sich das Strickmuster spätestens ab Hälfte zwei in dezent überraschungsfreien Bahnen entfaltet.

Davon abgesehen lässt sich mit Hits wie „You Win Again“ (BEE GEES), „Straight Up“ (Paula Abdul), „I Love You Always Forever“ (Donna Lewis), „The Cave“ (MUMFORD & SONS) oder „Heaven Is a Place On Earth“ (Belinda Carlisle) zweifelsfrei stattlichen Spaß haben. Und da auch der Sound der in Eigenregie gestemmten Scheibe ausreichend Druck entwickelt, gibt es bei „The Shrimpfield Lane“ auch nicht mehr zu meckern, als im Rahmen des naturgemäß eng gesteckten Konzepts erforderlich wäre.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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