Soulprison – Lucid Nightmare (2023, DIY)

Es hagelt wieder sympathisch unverblümt Ohrlaschen. Serviert werden sie von SOULPRISON, deren jüngste EP, „Lucid Nightmare“, erneut auf das Nebeneinander von Metal und Hardcore setzt. Dabei muss, wie die instrumentale erste Hälfte des Eröffnungsstücks „Resurrect“ verdeutlicht, nicht auf melodische Breite verzichtet werden. Nur geht diese eben Hand in Hand mit grober Kelle – und punktiert auf die Atmosphäre einzahlenden klanglichen Dissonanzen.

Im direkten Vergleich zum ebenfalls sechs Tracks umfassenden Vorgänger „Vision of the Void“ (2022) präsentieren die Süddeutschen ihren Sound kompakter (lediglich ein Song reißt die Marke von dreieinhalb Minuten) und – auch gemessen an den barsch geplärrten Vocals – roher. Zur exemplarischen Veranschaulichung des eigenwilligen Neben- wie Miteinanders von Hardcore und verschiedenen Sorten Metal darf das von GUILT TRIP gestützte „Morbid Greed“ herangezogen werden.

Doch auch daneben sorgt das Mehr an geschlagenen Haken (und melodisch ausbrechender Kreischgitarre) für stimmungsvolle Brachialbeschallung (weitere Anspieltipps: „Digested“ und „Blanket of Ash“). Umso beachtlicher erscheint, dass die Veröffentlichung von „Lucid Nightmare“ in Eigenregie gestemmt wurde – wieder flankiert von farbigen Vinyl-Variationen, die u. a. via Bandcamp erstanden werden können. Ergo: Reinhören lohnt!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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