We Came As Romans – Understanding What We’ve Grown to Be (2011, Equal Vision Records/Nuclear Blast)

we-came-as-romans-understanding-what-weve-grown-to-beDer Metal-Core ist solide geworden. Er hat Kinder gezeugt, verrichtet routiniert seine Arbeit und obwohl die Kollegen ab und an über ihn spotten, ist er dennoch geachtet. Die Sprösslinge wollen so sein wie er, kraftstrotzend und wild, dabei aber auch verletzlich und modisch frisiert. Die Gesellenprüfung haben sie längst hinter sich. Was folgt ist Alltagsroutine auf dem Weg zur Solidität. Diesem Kreislauf der sich zwangsläufig aus sich heraus erschöpfenden kreativen Strömung entsprechen auch WE CAME AS ROMANS, die den modernen Krawall zwischen metallischer Melodik, grober Härte und softem Klargesang zum juvenilen Tanzparkour erheben.

Ihr zweites Album „Understanding What We’ve Grown to Be“ setzt den Problemen des Erwachsenwerdens ständige Bewegung entgegen. Die Riffs haben Groove, die Breakdowns künden von kompromissloser Härte. Dazu setzt es die Vorhersehbarkeit von klargesungenen Refrains und Dancefloor-affinen Synthie-Parts. Schlecht ist das nicht, mit Wucht und Pomp produziert sowieso. Die Entwicklung ist leicht erkennbar. Alles wirkt größer, breiter und bisweilen auch tiefer. Geblieben ist die Austauschbarkeit, die die Jungs aus Michigan aber mit gesteigertem Hitpotenzial (siehe „War Inside“) kontern. Überraschungen gibt es keine, eher die vorgelebte Routine. Wie der Vater, so der Sohn heißt es. Übertragen auf die Generationen des Metal-Core heißt das vorgelebte Solidität. Mehr aber eben auch nicht.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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