V/A – Swing-A-Billy Chartbusters (2003, Frankie Boy Records)

Das beschauliche Independent-Label Wolverine Records bietet seit jeher offenarmige Heimat für feine Bands jenseits des Mainstreams. Die Fülle echter Alternativen im Bereich des Punk und Ska unterstreicht dabei den Status solcher mit DIY-Herzblut betriebener Plattenfirmen. So tummelten sich in der Vergangenheit bereits so illustre Formationen wie die YETI GIRLS, THE BULLOCKS, AXEL SWEAT, MR. BUBBLE B AND THE COCONUTS, SLOPPY SECONDS, SQUARE THE CIRCLE oder PSYCHOTIC YOUTH bei Wolverine, unlängst ergänzt durch namhafte Formationen des Kalibers ZSK, HAMMERHAI, FRAU DOKTOR oder SKUNK ALLSTARS.

In der annähernd eine Dekade währenden Geschichte des Labels trugen vor allem die rentablen Sampler der bislang vier Teile umfassenden „Punk Chartbusters“-Reihe zum Erfolg bei. Und da das Konzept der Neuverwurstung bekannter wie beliebter Songs diverser Stilgattungen so wunderbar funktioniert, wurde zwischendurch nicht nur eine Compilation selbiger Bauart im tanzbaren Bereich („Ska Chartbusters“) auf die Menschheit losgelassen, sondern auch eine Zusammenstellung diverser Combos beim fröhlichen Nacheifern innig verehrter Fernsehserien-Themen („TV Sucks“). Mit „Swing-A-Billy Chartbusters“ folgt nun der nächste ideenreiche Streich dieser Gangart, nun allerdings initiiert durch das Wolverine-Sublabel Frankie Boy Records, das sich die Aufrechterhaltung des neuzeitlichen Swing auf die Fahne geschrieben hat.

Aus dieser Prämisse resultiert nun besagte Zusammenstellung, auf welcher internationale Swing- und Rockabillybands bekanntes Liedgut der Bandbreite Punk, Alternative und Rock neu auflegen. Dabei dürften Bandnamen der Gangart LEE PRESS ON AND THE NAILS, THE DINO MARTINIS, THE DEADCATS, PAUL GALAXY AND THE GALACTIX oder DUSTY GRAY AND HIS ROUGH RIDIN` RAMBLERS der Mehrheit der Befürworter alternativen Musikstilismus auf Anhieb erst einmal kein Begriff sein. Doch wenn Klassiker des Kalibers „Blitzkrieg Bob“ (RAMONES), „Anarchy in the UK“ (SEX PISTOLS) oder „Smells Like Teen Spirit“ (NIRVANA) angestimmt und swinggerecht interpretiert werden, bleibt garantiert kein Bein bewegungslos. Ob nun „Last Caress“ (MISFITS), „Blackhole Sun“ (SOUNDGARDEN), „Metal Warriors“ (MANOWAR), „King of Fools“ (SOCIAL DISTORTION) oder „Creep“ (RADIOHEAD), alle Songs sind fett arrangiert und zum Teil in wirklich klassischen Swing gekleidet.

Dabei zählt das BILLY IDOL-Medley aus den Hits „White Wedding“ und „Rebel Yell“ von THE NEW MORTY SHOW zu den ungekrönten Geniestreichen, während die oben erwähnte NIRVANA-Neuauflage der LUCKY DEVILS im Grunde den einzigen Schwachpunkt der Compilation bildet. Diese 22 Hits werden nach Neuerungen dürstende Fanherzen ein beschwingtes Stück höher schlagen lassen und gehören definitiv zur frischesten Auslegeware seit längerem!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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