The Silver Shine – Roadworn Soul (2023, Wolverine Records/Noisy Plastics)

Der Upright Bass ist im mit rollendem Rock veredelten Punk-Segment ein Gütekriterium. Er prägt den Sound und mehr noch die Atmosphäre der Musik. Auch bei THE SILVER SHINE aus Ungarn, deren bereits zehntes Album, „Roadworn Soul“, durchaus wandlungsreiche Klänge mit dem Titel entsprechender melancholischer Ader bietet. Die gewöhnungsbedürftige Kehrseite wird vom Gesang eingenommen, der in akzentreichem männlichem/weiblichem Wechsel serviert wird, in beiden Fällen aber nicht durchweg überzeugt. Das liegt vorrangig daran, dass die gewollt nölig anmutenden Vocals die Melodik der Instrumente mitunter weniger stützen als vielmehr unterlaufen.

Besonders deutlich wird das beim „ungestörten“ Instrumental-Stück „Night Ride“. Nun soll das mitnichten bedeuten, THE SILVER SHINE würden nur gefallen, wenn die Mikros stumm bleiben. Denn da sind schließlich amtliche Rockabilly-Smasher wie das von Sängerin Krista Kat verantwortete „Yesterday“ oder das von Sänger Ati EDGE geprägte „Hi-Octane Rock and Roll“ – flankiert von wiederholt Boden gut machenden Refrains (siehe etwa den Titeltrack). Obendrauf setzt es solide bis lohnenswerte Cover-Versionen von „Rose Garden“ (Lynn Anderson) und „Bad Moon Rising“ (CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL). Somit überwiegt der Silberschein auf „Roadworn Soul“ am Ende die Schatten. Pflichtprogramm markiert die Scheibe aber nur für die eingefleischte Rockabilly-Klientel.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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