Der Rockabilly ist nicht zwingend von modernen Einflussgrößen geprägt – dafür steht bereits der klassische Upright Bass. Dass er trotzdem noch immer blendend funktioniert, belegen auch THE HYPERJAX mit ihrem fünften Langspieler „Bringing the Bad Back Home“. Auf dem fusionieren Rock’n’Roll, Punk, Power Pop und Blues zu einem fetzig geschmetterten Cocktail, der insbesondere live zum munteren Tanzbeinschwingen einladen sollte. Das seit den mittleren Neunzigern aktive Trio aus England beeindruckt über die Dauer seiner elf neuen Tracks durch eine ansteckende Spielfreude, gepaart mit stimmungsvoller stilistischer Wandelbarkeit.
Neben schnellen, gern am Punk’n’Roll ausgerichteten Songs (siehe das Titelstück, „Roaming the Dead End Streets“ oder „The Blind Leading the Blind“) setzt es in fein abgeschmeckter Kontrastierung entspannte Rhythmen („Chasing the Night Down (To the Screaming End)“), traditionellen Rock’n’Roll („Going Down Smilin‘“) oder eben bluesige Zwischentöne („Cannon Fodder Blues“). Das Hitkarussell dreht sich auch mit Beiträgen wie „Shadow Brawler“ oder „Wayward Son“ konstant im Kreis, wobei melodische Versiertheit bevorzugt auf wohl platzierte Singalongs trifft. Dabei mag nicht jeder Song gleichwertig ins Schwarze treffen, eines muss „Bringing the Bad Back Home“ aber unbedingt attestiert werden: stattlicher Spaßgehalt.
Wertung: (7,5 / 10)