Eine Platte wie ein Pflaster. Ein Trostpflaster, um genau zu sein. Denn „Tales From the Past“, erster Langspieler von THEY PROMISED ME PONIES, hilft jene Wunde zu schließen, die das Aus von MIOZÄN in der heimischen Hardcore-Szenerie hinterlassen hat. Will heißen, klassische Genre-Kelle trifft Metal-Einflüsse. Und Punk-Additive. Die jahrzehntelange Szene-Erfahrung der Mitglieder ist dem Gespann aus dem Ruhrpott dabei unverzüglich anzumerken – selbst wenn der Fünfer in dieser Konstellation erst seit 2015 unterwegs ist.
Die von instrumental weicher gezeichnetem Intro und Outro umschlossenen 14 (regulären) Tracks bieten ein stattliches Aggressionslevel und gewohnten Brüllgesang, der punktiert im Kollektiv geschmettert wird. Auch das kennt man, neben den erwähnten MIOZÄN etwa von US-Vorkämpfern wie MADBALL. Doch selbst wenn auf „Tales From the Past“ alles irgendwie (und traditionell Hardcore-gemäß) beim Alten bleibt, bieten THEY PROMISED ME PONIES genug Markantes, um die Klassik-Nische nach ihrem Gusto auszukleiden.
Mit wummerndem Bass, pressierendem Schlagzeug und einer um Abwechslung bemühten Gitarrenfraktion kann ohnehin wenig schiefgehen. Für zusätzliche Vielfalt sorgt daneben u. a. der in Deutsch gerappte Part von „Companion“. In Summe also ein Trostpflaster, das sich – auch dank stattlicher Brecher wie „One Bullet Left“, „Watch Me Sink“ oder „Not My War“ – nicht gleich bei der ersten Dusche ablöst – und das obendrein nur darauf wartet, live präsentiert zu werden.
Wertung: (7 / 10)