Strung Out – Dead Rebellion (2024, Fat Wreck)

Über den Klassiker-Status von STRUNG OUT dürfte es kaum geteilte Auffassungen geben. Das Fat-Wreck-Urgestein liefert seit Mitte der 1990er melodischen Hardcore-Punk auf hohem Niveau. Der Metal blieb bei der Entwicklung der Kalifornier steter Zaungast, nahm über die Jahre aber eine zunehmend tragende Rolle ein. Daran ändert sich auch auf „Dead Rebellion“, dem mittlerweile zehnten (und dem Titel entsprechend oft politisch aufgeladenen) Langspieler, nichts.

Mit dem Vorgänger, „Songs of Armor and Devotion“ (2020), belegte die Band, dass sich ihr angestammter Sound auch nach über dreißig Jahren Bandgeschichte nuanciert weiterentwickeln lässt. Mit der jüngsten Platte stellt sich dahingehend eine gewisse Stagnation ein. Das liegt keineswegs an der instrumentalen Vielseitigkeit. Denn die lässt zwischen melodisch verspielten und krachenden Parts einmal mehr keinen Raum zur Klage. Trotzdem darf „Dead Rebellion“ eine eingeschränktere Begeisterungsfähigkeit attestiert werden.

Festmachen lässt sich das am prägnantesten Beitrag, dem finalen „Plastic Skeletons“, bei dem das Hit-Potenzial über Melodienreichtum, Tempo und starken Refrain deutlich mehr ausgeschöpft wird als beim Gros der jüngsten Tracks. Natürlich schaffen daneben auch andere Beiträge Eindrücke, die nach Hörwiederholung und gereckten Fäusten schreien (erwähnt seien der knallig eröffnete Startschuss „Future Ghosts“, „Signal Fires“, das wuchtige „Cages“ oder „Resistance“).

Häufiger als in der Vergangenheit bleiben die Songs aber mehr momentweise denn über die volle Distanz packend gestaltet (siehe etwa „White Owls“ oder das experimentell lässige „Empire Down“). In Summe bürgen STRUNG OUT noch immer für ausreichend atmosphärische und mehr noch vielschichtige Beschallung. Am Klassiker-Status rüttelt daher auch eine zweifelsfrei gelungene, partiell jedoch durchaus streitbare Platte wie „Dead Rebellion“ wenig.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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