The Penske File – Half Glow (2023, Stomp Records/Gunner Records)

Viele Bands haben die Corona-Jahre genutzt, um in sich zu gehen und neue Musik zu erarbeiten. Um THE PENSKE FILE blieb es in dieser Zeit relativ ruhig. Das ändert sich mit „Half Glow“, dem Nachfolger zum 2018 vorgestellten dritten Langspieler „Salvation“. Mit diesem schärfen die Kanadier weiter ihr Profil und bieten eine Spielart des Punks an, die in ihrem Drehzahl- und Variationsbereich vorrangig Bands wie THE GASLIGHT ANTHEM zuzurechnen ist.

Das bedeutet ein Nebeneinander von zeitweilig rollendem Rock, Americana und seichten Punk-Anflügen. Wie souverän – und mehr noch hochkarätig – die damit verknüpften Reize ausgespielt werden, verdeutlicht die prägnante Vorab-Single „Chorus Girl“. Aber auch mit dem nicht minder hymnischen „We’re Both Still Alive“, „Cyanide Stories“, „Hurricane Head“ oder dem finalen „Lovers After Midnight“ hinterlassen THE PENSKE FILE wohlige Eindrücke. Dabei müssen sie weder vom angestammten Metier abweichen, noch nennenswert aus den Fußstapfen vergleichbarer Combos heraustreten.

Das größte Pfund bleibt die emotionale Vielseitigkeit, die beim kurzen „Under Streetlights“ von Klavierklängen geprägt wird, denen die überlagernden Hintergrundgeräusche sich unterhaltender Menschen einen entrückten Charakter verleihen. Im direkten Anschluss kontert das Trio diese Anmutung mit dem leidenschaftlich gesungenen „Ride It Out“, ehe „Waiting for Rain“ wieder eine dezent reduzierte Soundvariante präsentiert. Auch das belegt: „Half Glow“ bietet kein Spektakel, sondern mit Wonne und ansteckender Gefühlsbreite vorgetragene Musik. Danke dafür!

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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