Cutthroat LA – Fear By Design (2023, Demons Run Amok/Soulfood)

Manche Dinge ändern sich nie. Im Hardcore sind es abgedroschene „Wir gegen die“-Phrasen, die Hand in Hand mit quasi-familiären Beschwörungsformeln gehen. Bei CUTTHROAT LA (alternativ auch CUT-THROAT) kommt noch das Pathos der Straße hinzu. Alles ist Kampf. Oder Klischee. Die Grenzen verlaufen fließend. Das macht „Fear By Design“, das Debütalbum der kalifornischen Krawall-Combo, keineswegs schlecht. Ein bisschen stumpf vielleicht. Und berechenbar. Dem übergeordneten Spaßgehalt beschert das jedoch keinen Dämpfer, sondern zahlt im Gegenteil auf den Retro-Charme des Crossover-Geballers ein.

So ist der musikalische Grund auch diesmal mit 90’s-Reminiszenzen gespickt; allen voran an BIOHAZARD (deren Gründungsmitglied Billy Graziadei nicht nur als Produzent fungierte, sondern bei „Murder Ring“ erneut als Gast-Shouter vertreten ist) und DOWNSET (dort war früher u. a. Frontmann Neil Roemer aktiv). Will heißen, CUTTHROAT LA lassen die brachiale Kreuzüber-Keule kreisen, streifen hier und da Rap-Elemente und scheuen nicht vor (Thrash-)Metal-Breitseiten mit Kreischgitarren zurück. Das macht nicht nur bei den mit Klargesangschören versehenen „Lay Low“, „Wrong Road“, „Into the Light“ oder „Fool Me“, bei dem diversen Bands durch namentliche Textintegration Tribut gezollt wird, mächtig Laune. Obendrein überwinden CUTTHROAT LA die Notwendigkeit etwaiger Überraschungen wieder mit sympathischer Konsequenz. Auch dahingehend ändert sich der Hardcore nicht zwingend. Hauptsache es kracht!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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