Das schreit nach Vergeltung! Weil ihr Bruder von brutalen Schul-Rowdys in den Tod getrieben wurde, sieht die junge Ami (Minase Yashiro) rot. Die Täter stellt sie gleich in der Eröffnungssequenz und perforiert ihre Körper mit einem am Armstumpf befestigten Schnellfeuergewehr. Über den Verlust der Extremität und die Verwandlung des unschuldigen Mädchens zur mordgierigen Kampfmaschine wird eine ausgiebige Rückschau informieren. Vorangestellt aber zeigt Autor und Regisseur Noburo Iguchi („Snake Girl“) die Essenz seines Filmes auf: In Fetzen fliegende Leiber und schier endlos sprudelnde Blutfontänen.
Inhaltlich macht die Splatter-Groteske wenig her. Gelockt wird das Publikum mit Gewalt und dem in Japan populären (und dezent pädophilen) Motiv des Teen-Models in Schuluniform. Eine erhöhte Niveaustufe darf „Machine Girl“ also nicht attestiert werden. Gehaltvolle Unterhaltung will der Streifen aber auch nicht bieten, weshalb sich das brutale Massensterben rasch fortsetzt. Dafür legt sich Ami mit einem Yakuza-Clan an, büßt ihren Arm ein und macht sich mit den Eltern eines ebenfalls getöteten Freundes ihres Bruders an die Erfüllung der Blutrache.
Die Figuren, allen voran natürlich die Bösen, sind parodistisch verzerrt. Tendenzielle Menschenverachtung ist Iguchi damit nicht zu unterstellen, wenn die comichafte Darstellung der Gewalt die Grenzen des guten Geschmacks auch oftmals überschreitet. Genau da jedoch liegt das Problem, erschöpft sich die eher lose Verknüpfung von übersteigerten Typen, exzessivem Aderlass und (bisweilen) kruden Effekten doch recht bald in der Endlosschleife malträtierter Körper. Was anfangs noch Spaß im Sinne subversiven Extrem-Trashs verspricht, wirkt auf die (Film-)Dauer bald nur noch ermüdend.
Die anvisierte Klientel dürfte an dem absurden Schlachtfest dennoch Gefallen finden, schließlich kommen mit Teenager-Ninja-Killern und Bohrer-BH substantiell absurde Einfälle zum Tragen. Auch der zweckentfremdete Gebrauch der gern bemühten Kettensäge bleibt nicht ausgespart, so dass nach leicht gedehntem Mittelteil im betont grausamen Finale wieder ausgiebig gestorben wird. In der Deutschen Fassung wurde die Hardgore-Vendetta ähnlich rabiat traktiert und um mehr als fünf Minuten entschärft. Geschmackssache bleibt das Erwachsenen-Märchen aber selbst in dieser Version.
Wertung: (5 / 10)