In ihrer Heimat Australien sind sie längst Stars. Nur der Rest der Welt scheint sich darüber nicht ereifern zu wollen. Bis heute. Die Rede ist von THE LIVING END, jenem Ende der Neunziger gegründeten Trio, das ehedem gern als Down Unders Antwort auf GREEN DAY bezeichnet wurde. Mit den US-Überfliegern des modernen Mainstream-Punk teilen die Aussies aber nur wenige Gemeinsamkeiten. Die grundlegende Genreausrichtung, sicher, dazu ein feines Gespür für mitreißendes Songwriting. Damit hat es sich dann aber auch.
Die Einflüsse sind vielseitig, das zeigt bereits das selbstbetitelte Albumdebüt von ´98. Spuren von Rock n‘ Roll und Pop finden sich darin, allen voran aber eine gepflegte Punkabilly-Breitseite. Ihr frönen insbesondere Scott und sein Upright Bass. Der macht optisch schon mal einiges her, verleiht der Musik aber vor allem ein ganz spezifisches Flair. Und das greift bereits beim Opener „Prisoner of Society“ um sich, einer punkigen Jugend-Hymne mit gewaltigem Hitpotential.
Doch nur schnell und laut liegt den dreien einfach nicht. Also wird in der Folge oft und gern das Tempo variiert, Stile werden durcheinander gewürfelt und mit einem gewissen Anspruch auch die Massen angesprochen. Bei Songs wie „Save the Day“ oder „I Want a Day“ funktioniert das hervorragend. Hoch melodisch und unterfüttert von einem nicht zu glatten Sound, büßen THE LIVING END nie die notwendige Rotzigkeit ein. Seine umfassende Gefälligkeit spielt die Platte damit auch nach mehr als zehn Jahren noch aus.
Wertung: (7,5 / 10)