The Casting Out – Go Crazy! Throw Fireworks! (2008, DIY/Revolver Distribution Services)

Der bisherige Werdegang von THE CASTING OUT war vor allem von Besetzungswechseln geprägt. Zwei Gitarristen, darunter auch Nathan Grays langjähriger BOYSETSFIRE-Weggefährte Josh und Keyboarderin Darby, quittierten zwischenzeitlich den Dienst. Andere Bands hätten wohl gleich das Handtuch geworfen. Nach der EP folgt nun dennoch, oder gerade erst recht, das Album „go Crazy! Throw Fireworks!“.

Die Änderungen im Bandgefüge sind auf diesem deutlich zu hören. Denn vor allem der Wegfall des Keyboards hat seine Spuren hinterlassen, wirkte die EP durch sie doch häufig im Tempo gemäßigt und melancholischer, als es „Go Crazy! Throw Fireworks!“ im Endeffekt geworden ist. Die EP war großartig, keine Frage. Dass Frontmann Nathan den Weg ungeachtet der Umstände weiterging, verlangt Respekt. Die Band hat vielleicht noch mehr ihren Sound gefunden, denn das Album ist vor allem eines geworden: ein Hitfeuerwerk.

Den Opener „Quixotes Last Ride“ kennt man noch von der EP, für die Albumversion schalteten THE CASTING OUT aber gleich mal drei Gänge höher. Trotz deutlich höherem Tempo, was sich vor allem auch live bemerkbar macht, verliert der Song nichts von seiner Tanzbarkeit. Dem Organ Nathans sei Dank, gehört seine Stimme doch zu den charismatischsten überhaupt. Doch die Spielfreude der gesamten Band ist schon hier deutlich zu hören. Dem steht auch „Don’t Forget to Breathe“ oder „Lullaby“ in nichts nach.

Schneller Indie-Rock mit Punk-Kante und poppig anmutenden Refrains, die an Eingängigkeit nicht mehr zu überbieten sind, aber dennoch ihren eigenen Charme haben und alles andere als belanglos oder beliebig wirken. Ein weiteres passendes Beispiel ist das bereits seit Monaten via MySpace präsentierte „My Alterations“. Wobei vor allem auch das in knapp über zwei Minuten abgehandelte „Liar (and the Award goes to…)“ immenses Hitpotenzial hat, gleiches gilt für „Walk Away“.

Auf allzu große Abwechslung mögen sie vielleicht verzichten, aber als Hörer kann man den Songs einfach immer wieder etwas neues abgewinnen. Sicherlich trägt die Stimme Nathans maßgeblich dazu bei, was das anfangs ruhige „The Ebbing of the Tide“ beweist. Erst später entlädt sich die gesamte Energie des Songs und vor allem Nathans Organ darf in all seinen Facetten aufgesogen werden.

Mit im Grunde wenigen Mitteln haben THE CASTING OUT das Maximum herausgeholt. Aus persönlicher Sicht ist in diesem Jahr zumindest noch kein Album mit ähnlich hohem Hitpotenzial herausgekommen. Hoffentlich hat man nun aber endlich mal ein Bandgefüge mit Zukunft gefunden. Denn von dieser Band darf man noch eine ganze Menge erwarten. Eigentlich undenkbar, dass sie noch immer kein Label gefunden haben. Doch genug der Superlative. Album beschaffen, schnellstens!

Wertung: 9 out of 10 stars (9 / 10)

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