Der Geist des Oi!/Punk kündet von Brüderlichkeit, Trinkgelagen und Raufereien. Hier steht der Stolz des Proletariats, dort drüben die anderen. Stellvertretend für die gesamte Szene rocken THE BUSINESS seit gut 30 Jahren und verbreiten ihre Werte über simple Texte und griffige Refrains. Die EP „Mean Girl“ ist ihr erstes Output seit 2003. Darauf gibt es drei neue Songs mit Hitpotential und hohem Mitgrölfaktor. Die Faust erhoben, das Haupt sowieso. Überraschungen braucht man von den Londonern nach drei Dekaden nicht zu erwarten. Wozu auch? Ihre Musik funktioniert überschaubar und einfach strukturiert. So war es, so soll es verdammt noch mal auch bleiben.
Dem Titeltrack und den nicht minder trefflichen Hymnen „1*2*3“ und „Till the End“ folgt ein fünf Tracks umspannender Livegig von 1982. Die Geschichte seiner Aufzeichnung, mehr noch das Zustandekommen des Auftritts im Londoner Club Marquee selbst, sind im Booklet dokumentiert. Bereits dort wird auf den Bootleg-Charakter der Aufnahmen hingewiesen. Und mehr als das wird auch nicht geboten. Das mag Seltenheitswert haben und Evergreens wie „Loud Proud ´n Punk“ oder „Suburban Rebels“ auffahren, ob der mäßigen Klangqualität werden aber höchstens Die Hard-Fans und Komplettisten mitgerissen. Insgesamt eine hübsche Mixtur, die das Warten auf ein neues Album der Briten angenehm verkürzt.
Wertung: (7 / 10)