Ein Platten-Cover als Verbeugung vor Horror-Ikone John Carpenter. In dessen Klassiker „Die Klapperschlange“ (1981) hauchte Kurt Russell ein unvergessliches „Call me Snake!“ in die endzeitliche Szenerie. Sein richtiger Name: Plissken. Die ihm Tribut zollende Band ersetzt Doppel-s durch Doppel-z. Dafür ist die Kobra, die im Film die Brust des Anti-Helden ziert, ebenfalls Teil der Albumaufmachung. Dass sie den deutschen Titel von Carpenters Kult-Streifen (Originatitel: „Escape From New York“) ad absurdum führt, soll den Referenzreigen an dieser Stelle aber beschließen.
Denn hier soll es schließlich um Musik gehen, genauer jenen mit „…And Their Paradise is Full of Snakes“ überschriebenen Langspieler, der zugleich das Debüt von PLIZZKEN markiert. In dem schmettert das Gespann um STOMPER 98-Frontmann Sebastian Walkenhorst Street-Punk mit Oi-Kante. An der Personalie des Sängers entzündet sich denn auch die gewohnte Grauzonen-Debatte. Die meist simplen Texte, die den Kampf der Arbeiterklasse gegen die vermögende Elite skizzieren, die Straße als einzig wahres Klassenzimmer des Lebens feiern oder die Fesseln der (westlichen) Freiheit anprangern, tragen nicht gerade zur Lösung dieses Konflikts bei.
Daneben gibt es allerdings nichts zu meckern. Der Sound von PLIZZKEN kombiniert klassische Genre-Spielart mit modernen Anflügen und hat auch genug Singalongs im Gepäck, um dem im Opener „Wasted“ formulierten Credo „We’re here for the dancing“ einen angemessen dicken Unterstrich zu verpassen. Die Hitdichte erweist sich durch Tracks des Kalibers „Street Education“, „Breakout“, „Rude and Wild“ oder „Unwanted“ als angenehm hoch. Für die nötige Abwechslung sorgen neben rockigen Einschlägen vereinzelte Orgel-Einschübe (z. B. bei „Dead or Alive“). Grund zum Grinsen hat da nicht nur der im Booklet abgebildete Inspirationsquell Snake Plissken.
Wertung: (7,5 / 10)