Tail Sting – Der Stich des Skorpions (USA 2001)

tailstingVon Filmen lernen heißt fürs Leben lernen. Zum Beispiel, dass jedes Jahr mehr Menschen durch Esel als durch Flugzeuge ums Leben kommen. Vorausgesetzt natürlich die Absturzopfer bleiben ausgeklammert. Solch verzichtbares Wissen offeriert der unsäglich billige Science Fiction-Monster-Murks „Tail Sting“, in dem sich genmanipulierte Skorpione über die Passagiere eines Linienflugzeugs hermachen. Nachdem sich die Tiere im Frachtraum aus ihren Transportbehältern befreien konnten, gewinnen sie zu allem Überfluss auch noch geschwind an Größe.

Da staunt Flugkapitän Jack Russell (Christian Scott aka Robert Merrill, „Meine Tochter ist keine Mörderin“) nicht schlecht, als die von ihm gesteuerte Maschine in luftiger Höhe zum hart umkämpften (Über-)Lebensraum wird. Zur Seite steht ihm die attraktive Wissenschaftlerin Jennifer Ryan (Laura Putney, „Death Ride“), deren Ex-Geliebter den Schlamassel aus reiner Profitgier zu verantworten hat. Als die Skorpione die Bordelektronik lahm legen und sich eine riesenhafte Königin im Cockpit verschanzt, greifen sämtliche Klischees des Katastrophenfilms – Druckabfall und Notlandung inklusive.

Stereotypen und Ungereimtheiten prägen selbstredend auch diesen preisgünstig für den Videomarkt produzierten Horrorstreifen. Dazu gibt’s die angestrengt verwackelte Handkamera und vor Einfalt sprühende Dialoge. Jack, der guten Atemluft halber bevorzugt mit Kippe in der Schnauze anzutreffen, darf sich zum wackeren Helden mausern und dabei gleich noch das Herz der anfangs so widerspenstigen Jennifer erobern. Als gelungen zu erachten ist lediglich das Spiel mit der Erwartungshaltung, wenn sich die beiden an Bord befindlichen Araber nicht als Terroristen, sondern islamische MacGyver-Ableger entpuppen.

Der freudlose Schwachsinn ist in Schauspiel und Umsetzung derart stümperhaft geraten, dass selbst bei eingefleischten Wertschätzern filmischer Totalausfälle kein echtes Wohlwollen aufkommen mag. Regisseur Paul Wynne („Alien 51“) fehlt einfach das Vermögen, um dieser miserabel getricksten Viecherei das nötige Quäntchen Charme zu verpassen. So bleibt einfach ein geistloser und fahrlässig langweiliger Schnellschuss, der nicht mal mehr mit hochprozentigem Beschleuniger verborgene Schauwerte zu offenbaren vermag. Großer Käse also, nur eben kein großer (B-)Film.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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