Und wieder ein verspäteter Nachklapp zum Tierhorror-Segment. Diesmal auf Kosten des soliden Fledermaus-Filmchens „Bats“, bei dem in Teil zwei „Blutige Ernte“ eingefahren wird. Dafür geht es in Europas Osten, wo ein abtrünniger US-Wissenschaftler mit islamistischen Terroristen kollaboriert. Das kann Uncle Sam natürlich nicht auf sich sitzen lassen und schickt ein Sonderkommando in die Region, das den Überläufer mit Hilfe einer adretten russischen Agentin festsetzen soll. Dumm nur, dass der Mad Scientist eine Brut mörderischer Fledermäuse geschaffen hat, die den Elitesoldaten schwer zusetzen.
Mit dem Original teilt dieser fürs Fernsehen produzierte Aufguss lediglich den Titel. Der bemüht eigenständige Rest entpuppt sich schnell als Trümmerfeld filmischer Unzulänglichkeiten, bei der weder Cast noch Crew irgendwie geartete Überzeugungskraft entfalten können. Die Darsteller – darunter Tomas Arana („Frankenfish“) als irrer Forscher und Ex-„Baywatch“-Beau David Chokachi als aufmüpfiger Paradesoldat – agieren fern jeder Ausdrucksfähigkeit, das Setting spiegelt die arg beschränkten Produktionsmittel wider und die Tricks sind mit einem Wort als lächerlich zu bezeichnen.
Ohnehin sind die genetisch modifizierten Fledermäuse, selbstverständlich ohne großen Aufwand am PC entstanden, nur ein Nebenaspekt des nichtigen Handlungsrumpfes. Dass Verleiher Sony auf dem deutschen DVD-Cover eine völlig andere Geschichte anpreist, sollte da nicht weiter überraschen. So entspinnt sich im ehemaligen Sowjet-Forst ein hier und da blutiger Überlebensk(r)ampf, bei dem zwar ordentlich geballert, den Sprechpuppen jedoch kein vernünftiges Wort in den Mund gelegt wird. Erwarten durfte man dies sowieso nicht. Die qualitative Talsohle dieses flatternden Grauens ist dennoch geradeheraus beschämend.
Keine Spannung, keine Atmosphäre, ja nicht einmal moderate Unterhaltung serviert Regisseur Jamie Dixon („Shadow Builder“) mit seiner fadenscheinigen Fortsetzung. So ungelenk wie die Inszenierung ist auch das Auftreten der Pappkameraden in militärischer Uniform. Die dürfen bis zur (oho) die Befürchtung eines Sequels nährenden Schlusssequenz durch den Dreck robben und Krieg spielen. Es sei ihnen vergönnt, nur muss dies tranige Theater in Zukunft nicht auch noch für die Nachwelt festgehalten werden. Dixon jedenfalls sollte seiner Profession als Effekt-Designer (u.a. bei „Riddick“ und „Tropic Thunder“) besser nicht den Rücken kehren.
Wertung: (2 / 10)