Sober – Yeah Yeah Yeah (1996, Birdnest Records)

sober-yeah-yeah-yeahNüchtern betrachtet sind SOBER eine Band unter vielen. Hüstel. Kommen wir nach diesem unsäglichen Wortspiel zum Wesentlichen. Die Combo des ehemaligen NO FUN AT ALL-Sängers Jimmie Olsson ist ein weitgehend unbekannter Vertreter des schwedischen Punk. Nach einem Achtungserfolg mit der „Blowjob“-EP – dessen stärkster Song „Wondering Why“ auch auf dem ersten Burning Heart-Labelsampler der „Cheap Shots“-Reihe verewigt wurde – nahmen sie mit „First Steps“ ein überzeugendes Debütalbum auf. Dem folgte 1997 mit „Yeah Yeah Yeah“ ein Nachfolger, der hätte Ausgangspunkt ihrer Etablierung sein können, vielleicht sogar müssen. Statt dessen löste sich die Band auf.

An der Schnittstelle von Indie und Punk gibt das Trio mit nachdenklicher Breitseite ordentlich Gas. Damit ähneln SOBER ihren Landsmännern von PASSAGE 4, die einen ebenso wenig beachteten Werdegang vorlegten. Erst melancholisch, dann wieder unverblümt nach vorn preschend erweist sich „Yeah Yeah Yeah“ als musikalisch erstaunlich vielseitig. Da ist zum Beispiel das klassische „Snowbored“, eigentlich ein Kracher, wenn man denn die wesentlich bessere Version der gleichnamigen EP als Maßstab anlegt, ein großer Hit mit Tempo, Mitgrölchorus und den obligatorischen Breaks. Dem gegenüber stehen gediegenere, düstere, deshalb aber nicht weniger mitreißende Stücke wie „I´m Gone“. Insgesamt also eine überaus gelungene, leider längst vergriffene Scheibe, die weit mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Halten wir ihr Gedenken also in Ehren.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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