Ob Hollywood nun wieder zum guten alten Abenteuerfilm im Stile der „Indiana Jones“-Reihe gefunden hat, bleibt diskutabel. Zumindest aber liefen in den letzten Monaten direkt zwei Filme nicht ganz unähnlicher Machart in den Kinos. Zum einen „Das Vermächtnis der Tempelritter“ mit Nicolas Cage, der allerdings mehr eine städtische Schatzsuche darstellte, während Lebemann und Dauergrinser Matthew McConaughey aktuell in Afrika unter der Regie des noch relativ unerfahrenen Breck Eisner sein Unwesen treibt.
Dirk Pitt (Matthew McConaughey) ist ein Abenteurer durch und durch. Seit vielen Jahren sucht er bereits nach einem gesunkenen Schiffskoloss aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges, der aus bislang noch unerfindlichen Gründen irgendwo in Afrika verschollen sein soll. Gemeinsam mit seinem Freund Al (Steve Zahn) arbeitet er aber auch noch unter dem lockeren Regiment des Ex-Admirals Sandecker (William H. Macy) auf dessen Schiff, stets auf der Suche nach versunkenen Schätzen vergangener Jahrhunderte. Nachdem er eine weitere heiße Spur zum von ihm in Afrika vermuteten Schiff in die Finger bekommt, macht er sich mit Al gemeinsam dorthin auf, um den neuesten Hinweisen nachzugehen, auch wenn keiner von seinen Freunden und Weggefährten seine abenteuerlichen Geschichten glauben mag. Dort angekommen, treffen beide auf die UN-Mitarbeiterin Eva (Penelope Cruz), die eine aufkeimende Seuche untersucht und eindämmen will. Fast zwangsläufig kreuzen sich ihre Wege nicht nur einmal und das Trio muss in gemeinsamer Sache die Drahtzieher der Epidemie ausmachen und gleichzeitig auch noch das Geheimnis des versunkenen Schiffes lüften.
„Sahara“ beinhaltet letztlich alles, was einen guten Abenteuer-Film ausmacht, coole Helden, eine schöne Frau, exotische Orte und zahlreiche Actionszenen. Für einen kurzweiligen Kinoabend ist somit gesorgt und die Zielgruppe dürfte zufrieden nach Hause gehen. Mit Matthew McConaughey („Ed TV“, „Die Jury“) hat „Sahara“ dann auch einen besseren Helden am Start als „Das Vermächtnis der Tempelritter“. Denn Nicolas Cage kann man sich sicherlich die gewisse Lockerheit einer solchen Figur absprechen, während McConaughey dies mit seinem jugendlichen Charme ohne Probleme bewältigt und braungebrannt, durchtrainiert sowie mit einem ewig verschmitzten Grinsen behaftet den perfekten Helden verkörpert. Als Co-Helden geben sich Ex-Tom Cruise Gespielin Penelope Cruz („Vanilla Sky“, „Gothika“) als UN-Helferin sowie der hier als amüsanter Sidekick fungierende Steve Zahn („Joyride“, „National Security“) die Klinke in die Hand.
Beide machen ihre Sache ordentlich, die Cruz ist einfach ein Blickfang und harmoniert mit McConaughey prächtig. Auch in den Nebenrollen ist „Sahara“ mehr als gut besetzt, so gibt William H. Macy („The Cooler“, „Jurassic Park 3“) den kauzigen Admiral Sandecker, Delroy Lindo („Nur noch 60 Sekunden“, „Romeo Must Die“) einen CIA-Agenten und Lambert Wilson („Matrix: Revolutions“, „Catwoman“) den Bösewicht vom Dienst. Gut in Szene gesetzte Action gibt es reichlich, dabei genretypisch etliche Balgereien, Verfolgungsjagden zu Wasser und zu Lande als natürlich auch Schießereien. Auch der etwas untypische Subplot in Form der Epidemie, die von Penelope Cruz bekämpft wird, fügt sich nahtlos in die Geschichte ein. Über gelegentlichen Sinn und Unsinn ist angesichts der hier vorliegenden Kurzweil einfach einmal abzusehen.
Wertung: (6 / 10)