King Arthur: Legend of the Sword (USA 2017)

Die Artus-Sage ist britisches Kulturgut. Um das magische Schwert Excalibur und die Ritter der Tafelrunde ranken sich zahlreiche Legenden, die Wissenschaftler und interessierte Öffentlichkeit bis heute faszinieren. Verschiedene Verfilmungen haben ihren Teil zur Überlieferung an immer neue Generationen beigesteuert – darunter das bildgewaltige Fantasy-Märchen „Excalibur“ (1981) oder das verkitschte Romantik-Abenteuer „Der erste Ritter“ (1995). Nicht zu vergessen Monty Pythons absurde Parodie „Die Ritter der Kokosnuss“ (1975). 

Mit „King Arthur: Legend of the Sword“ erweitert Guy Ritchie („Codename U.N.C.L.E.“) den filmischen Fundus zum Thema um eine stilistisch sehr moderne, im Gegenzug aber auch erstaunlich seelenlose Variante. Deren Beginn erzählt von Arthurs Vater Uther (Eric Bana, „Troja“), der sich im so bildgewaltigen wie CGI-lastigen Auftakt, „Der Herr der Ringe“ lässt grüßen, in den Kampf mit einem feindlichen Heer, Kriegselefanten und Schwarzmagiern stürzt. Die allein für sich stehende Schlacht, die nichts zur Einführung der eigentlichen Geschichte beiträgt, entscheidet der Regent praktisch im Alleingang. Vor der Ermordung durch seinen neidvollen, mit dunklen Mächten verbandelten Bruder Vortigern (Jude Law, „Dom Hemingway“) bewahrt ihn das jedoch nicht.

Immerhin Arthur, noch ein Kind, kann auf dem Wasserweg in Sicherheit gebracht werden, ehe sich Uther in einen Stein verwandelt und samt Zauberschwert Excalibur auf den Grund des Gewässers sinkt. Jahre später ist aus dem von Huren großgezogenen und seiner Herkunft nichtsahnenden Arthur (Charlie Hunnam, „Pacific Rim“) ein schlitzohriges Kraftpaket geworden. Als er sich daran versucht, das sagenumwobene Schwert aus dem Fels zu ziehen und tatsächlich Erfolg hat (als Gastakteur: Fußball-Ikone David Beckham), schlägt er sich, von Visionen seiner Vergangenheit geplagt, auf die Seite der Rebellen – darunter Djimon Hounsou („Gladiator“), Aidan Gillen („Game of Thrones“) und Astrid Bergès-Frisbey („Alaska“) als geheimnisvolle Magierin – und sagt dem tyrannischen Onkel den Kampf an.

Mit den für ihn typischen Stilmitteln, allen voran schnellen Schnittfolgen, rasanten Kamerafahrten und überzeichneten Charakteren, möbelt Ritchie die klassische Geschichte rasant auf. Erzählerisch bewegt sich der Film hingegen kaum von der Stelle, wenn ein letztlich überflüssiger Attentatsversuch auf Vortigern Zeit schindet und Arthur zur Erfüllung seines Schicksals ohne echten Zusammenhang in dunkle Lande reist. Auch die am Rande als Bedrohung figurierten Wikinger um Greybeard (Mikael Persbrandt, „Der Hobbit“) bleiben nur Stückwerk eines Filmwerks, das, ursprünglich als episch verflochtener Kino-Kosmos in Marvel-Manier konzipiert, wirkt wie eine lose Ideensammlung. Schauspielerisch gibt es wenig zu meckern, allerdings werden die Darsteller nicht allein beim tricktechnisch überfrachteten Showdown praktisch egalisiert. Gegenwärtigen Unterhaltungsschemata mag „King Arthur“ damit gerecht werden – dem Kulturgut des Mythos hingegen nur bedingt.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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