Einmal Straße, immer Straße. Dahingehend ist auf PERKELE Verlass. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert zelebrieren die Schweden einen eigentümlichen Stil des Punks, der sich nach initialer Findungsphase im Oi! festsetzte. Mit seinem Sound klassischer Bauart hat sich das Trio – neben Wegbereitern wie COCK SPARRER oder THE LAST RESORT – in der Speerspitze des Genres festgesetzt. Entsprechend eindeutig durfte die Erwartungshaltung an ihr neues Album „Leaders of Tomorrow“ formuliert werden.
Das Resultat ist keine Überraschung: PERKELE liefern wie bestellt und haben u. a. mit „Winner“, „Negative to Positive“ oder „When You Realize“ gewohnt starke hymnische Gassenhauer im Gepäck. So weit, so wohlig bekannt. Doch etwas ist anders. Das Gitarrenspiel von Sänger Ron Halinoja setzt vermehrt auf Soli, die gern in zart metallische Gefilde vordringen (am stärksten spürbar beim Titeltrack sowie „Break Out Break Free“). Durch sie erhalten die zehn Songs zusätzliches Profil – und drehen obendrein ein paar Extrarunden, die manche Nummer deutlich jenseits der Marke von vier Minuten verorten.
Auf diese Weise entwickelt das Dreigestirn aus Göteborg seinen Sound punktiert weiter, ohne sich (oder den Street-Punk) neu erfinden zu müssen. Dass die Marschrichtung aber nicht allein nach vorne gewandt ist, unterstreichen die emotionaleren, ruhigeren Stücke „Miss U“ und „Mistakes“. So zeigt „Leaders of Tomorrow“, dass PERKELE gereift sind und thematisch weitschweifiger werden. Die kämpferische Attitüde haben sie sich trotzdem bewahrt. Enttäuschungen sind daher praktisch ausgeschlossen.
Wertung: (7,5 / 10)