Pentagramm – Die Macht des Bösen (USA 1990)

„You are not dealing with a man anymore. He’s become a force.“ – Tess

Ein Serienkiller, mit satanischen Kräften im Bunde, führt nach seiner Hinrichtung erneut Arges im Schilde. Neu war die Idee schon nicht, als der durch „Young Guns“ (1988) zu Ruhm gelangte Lou Diamond Phillips in „The First Power“ – im Deutschen wurde daraus „Pentagramm – Die Macht des Bösen“ – einem solchen Teufelsknecht nachstellte. Der, gespielt von Jeff Kober („Inferno“), ritzt seinen Opfern ein Pentagramm in den Leib, um die Verbundenheit mit dem Antichristen zu zelebrieren. Zum Dank wird er ins Leben zurückgeholt und mehr noch mit der Kraft ausgestattet, Besitz von den Körpern anderer zu ergreifen.

Phillips‘ knallharter wie gleichsam überschaubar sympathischer Cop Russell Logan, der jenen Killer Patrick Channings in Gewahrsam und Gaskammer brachte, gerät ins Visier des übernatürlichen Mörders. Dabei hätte er nur auf Tess Seaton (Tracy Griffith, „Sleepaway Camp III“) hören müssen, ein Medium, das ihm Channings Aufenthaltsort gegen das Versprechen verriet, die Verhängung der Todesstrafe zu unterbinden. Natürlich schenkt er ihren nachgelagerten Ausführungen keinen Glauben, muss über unerklärliche Ereignisse – und den Tod seines Partners (Mykelti Williamson, „Forrest Gump“) – aber erkennen, dass der Kampf gegen Channings längst nicht vorüber ist.

Das daraus resultierende Katz- und Mausspiel zwischen Killer und Cop nimmt in Teilen „Dämon“ (1998) vorweg – auch aufgrund des untypisch finsteren Schlusspunktes. Denn Unterstützung können Russell und Tess mit Ausnahme von Nonne Marguerite (Elizabeth Arlen, „St. Elmo’s Fire“) keine erwarten. Aber die rüstet sich zum Showdown immerhin mit einem martialischen Kirchenartefakt – ein Jesuskreuz mit integrierter Klinge. Auch ungeachtet dieser grotesken Fußnote bietet Regisseur und Autor Robert Resnikoff („Detroit City – Ein irrer Job“) insgesamt nur Horror-Thrill von der Stange. Die Geschichte wird zwar recht flott und ohne Längen abgespult, aber eben auch frei von Spannung oder konstanter Atmosphäre.

Dafür serviert Resnikoff bei seinem einzigen Langfilm klischeehafte Action-Intermezzi, bei denen ein ums andere Mal deutlich sichtbar Stuntleute für die Darstellenden einspringen. Das schafft u. a. bei Sprüngen aus stattlicher Höhe Eindrücke, die das Gesamtwerk aber auch nicht aus der Beliebigkeit hieven. Der solide Phillips und die mit Charme gegen den Nonsens-Plot anspielende Griffith helfen, den Plot auf Kurs und das Publikum bei der Stange zu halten. Dass kein grundlegender Mangel an kompetentem Personal besteht, veranschaulichen auch Kameramann Theo van de Sande („Blade“) und Komponist (und The Police-Drummer) Stewart Copeland („Rumble Fish“). Doch wie man es auch dreht und wendet: Über Mittelpracht ragt „The First Power“ zu keiner Zeit hinaus.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

scroll to top