One Chord Left – Typewriter Beat (2021, DIY)

Im DIY-Segment ist Folk eher unterrepräsentiert. Der Schaden von ONE CHORD LEFT soll es nicht sein. Denn deren eigenproduziertes Debütalbum „Typewriter Beat“ offenbart im Rahmen der 14 darauf vereinten Nummern vor allem eines: beachtliche Qualität. Das Trio aus Erlangen, das seine Punk-Wurzeln subtil aufblitzen lässt (am offensivsten bei „Downfall“), spart nicht an melodischer Weitschweifigkeit (samt Mundharmonika) und bringt auch genug zum Mitschmettern einladende Refrains mit, um das Publikum in Pub oder Kellerclub zünftig beim Bierdeckel zu packen.

Den Weg gibt der schicke Einstieg „Record Store“ vor, dem mit „Down the Drain“, „Forever 21“, „Full-Time Gambler“, „Back in the Day“ oder „Hell Before Breakfast“ weitere rasch im Ohr haftende Beiträge folgen. Mit rauchiger Stimme und verhaltenem Tempo gewähren ONE CHORD LEFT ihrer Musik Zeit zur atmosphärischen Entfaltung. Mit „Come With Me“, dem Titelstück sowie „Solidarity“ finden sich auch die Tracks ihrer selbstbetitelten 2016er-EP in neu eingespielter Version auf „Typewriter Beat“ wieder. Wer unbedingt das Haar in der Suppe suchen will, darf sich beim zwischenzeitlich aufkeimenden Wunsch nach einem Mehr an Dynamik fündig schätzen. Doch die Band folgt ihrer Linie bis zum Schluss mit sympathischer Konsequenz. Der DIY bleibt damit auch in Sachen Folk eine echte Wundertüte.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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