NOFX – The Longest EP (2010, Fat Wreck)

nofx-the-longest-epMan kann die Veröffentlichung von „The Longest Line” im Jahre ’92 durchaus als eine Art Startschuss für NOFX ansehen. Ganz bestimmt für die Band selbst, die hiermit das erste NOFX-Release überhaupt auf Fat Wreck präsentierte und erstmals El Hefe zu hören ist. Nicht weniger bedeutend war diese EP aber auch für die eigene musikalische Entwicklung, der Titeltrack zählt zum Beispiel auch heute noch zu meinen absoluten Lieblingssongs überhaupt. Vor ein paar Jahren kramten NOFX schon einmal in den Archiven. “45 or 46 Songs That Weren’t Good Enough to Go On Our Other Records” war ein Sammelsurium diverser 7″, B-Seiten und Samplerbeiträge. Mit „The Longest EP” gibt es nun eine Art Neuauflage, wobei hier – wie der Name es schon vermuten lässt – vor allem die zahlreichen EPs der Band enthalten sind. Den Startschuss markiert übrigens jene „The Longest Line“-EP mit allen fünf Songs.

Genug Material, um solch eine Zusammenstellung zu füllen, haben Fat Mike & Konsorten definitiv beisammen. Keine mir bekannte Band veröffentlicht mehr EPs oder 7″. Auf 30 Songs für „The Longest EP“ konnte man sich dann festlegen. Neben der bereits erwähnten „The Longest Line“ sind auch EPs neueren Datums enthalten („Never Trust a Hippy“, „Cookie the Clown“ oder „Regaining Unconsciousness“). Zumindest gilt das für die Songs, die nicht auf den Studioalben landeten. Manche Titel wird man trotzdem kennen, viele aber sicherlich nicht. Vor allem, wenn man nicht den gesamten Backkatalog im Hause hat. Dann macht „The Longest EP“ richtig Spaß, denn von Resteverwertung kann keine Rede sein. Akustische Nummern von „My Orphan Year“ oder „13 Stitches“ sind hier zu hören, genauso wie ein amüsanter Werbespot zum Release von „War On Errorism“. Muss man nicht haben, lockert das Gesamtbild aber durchaus auf. Das allseits bekannte „I Wanna Be an Alcoholic” der „Fuck the Kids“-7″-Session ist ebenso enthalten wie „My Name is Bud”.

Zum Ende hin gibt es dann noch ein paar Titel aus den späten 80ern zu hören, die mit den heutigen NOFX nicht viel gemein haben. Mehr Krach, mehr Tempo, weniger Melodie. Aber auch das gehört dazu. Für jeden ist also etwas dabei und weil der Großteil bereits „out of print“ ist, hat „The Longest EP“ erst recht seine Daseinsberechtigung. Wobei sich für langjährige Fans die Überraschungen natürlich etwas in Grenzen halten. Wie es eben immer so ist.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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