Mit Best-Of-Scheiben verhält es sich ähnlich wie mit Live-Platten: Häufig stellen diese ein Produkt dar, auf das die Menschheit nicht zwingend angewiesen ist. NOFX sind dann wohl auch eine der Bands, von denen man wahrscheinlich ohnehin einen Großteil ihrer Alben im Schrank stehen hat und sich so zwangsläufig die Frage nach der Notwendigkeit des Erwerbs stellt. Doch NOFX sind eben auch nicht irgendwer, sondern NOFX, die nicht umsonst zu den Größten im Punkrock-Business gehören und Millionen von Kids den Weg wiesen.
Nach unzähligen Jahren des Arschabspielens und einigen Album-Klassikern ist es für solch eine Band aber dann doch mal an der Zeit, um sich zurückzulehnen und auf das zu schauen, was man da in den letzten Jahren vollbracht hat. Heruntergebrochen auf „The Best Songs Ever Written (By Us!)“ bedeutet das 27 Titel, querbeet durch etwa 20 Jahre Punkrockgeschichte. Alte Brecher wie „Soul Doubt“ gibt es da zu hören, Hits wie „Linoleum“, „Bob“ oder „Kill All the White Men“ dürfen selbstredend nicht fehlen und auch neuere Titel wie „Franco Un-American“ oder „Idiots Are Taking Over“ haben es auf diese Zusammenstellung geschafft.
Hört sich alles ganz fein an – und ist es letztlich auch. Dieses Album bietet einen guten Überblick darüber, wofür NOFX stehen und was sie so in ihrem Leben verbrochen haben. Jeder hat aber so seine Lieblingsstücke und jedem kann man es auch garantiert nicht recht machen, doch bleibt die Frage, warum es beispielsweise „Please Play This Song On the Radio“, „Moron Brothers“, „Perfect Government“ oder „Six Pack Girls“ nicht auf dieses Best-Of-Werk geschafft haben. Dafür gibt es aber einen Titel wie „Rekko“, auf den sicher der eine oder andere Fan hätte verzichten können.
Doch wie gesagt, jedem kann man es nicht recht machen und so stolpert vielleicht ein anderer bei genau jenem Song über beinahe vergessene Erinnerungen, als er betrunken auf einem Zeltplatz lag oder bei einem seiner ersten Konzerte mit kaputten Knochen nach Hause kroch. Super Band, tolle Songs und eine ausnahmsweise mehr als überfällige Best-Of-Scheibe. Dennoch ist dieses Werk für diejenigen, die schon den Schrank voller NOFX-Alben haben, sicherlich weniger interessant.
Wertung: 
(7 / 10)