Ihren Durchbruch feierten NOFX mit „White Trash, Two Heebs and a Bean“. Dessen Nachfolger „Punk in Drublic“ machte sie weltberühmt, verschaffte ihnen allein in den USA Goldstatus und ließ die Musikindustrie Schlange stehen. Eine Reaktion zeigte die Band auf dem nächsten Album „Heavy Petting Zoo“, in dessen Booklet sie Richtung Majors und Musiksender MTV ein deutliches „Leave us the fuck alone“ konterten. Und so hielten die Kalifornier Epitaph die Treue, stießen erstmals in die US-Billboardcharts vor und erregten wegen des explizit sodomistisch veränderten (und in Deutschland gleich beschlagnahmten) Covers der Vinyl-Version „Eating Lamb“ aufsehen.
Derartigen Wirbel konnte die Musik jedoch nicht entfachen. Bis heute gilt die sechste NOFX-Scheibe als eine ihrer schwächsten. Und tatsächlich mangelt es „Heavy Petting Zoo“ an Frische, Tempo und Rotzigkeit. Der Opener „Hobophobic (Scared of Bums)“ scheint an die Linie von „Punk in Drublic“ anzuknüpfen, bezeichnenderweise aber ist der bereits nach 48 Sekunden abgehandelt. In der Folge mühen sich die Vier um Abwechslung, bedienen den Ska oder gleich mehrfach balladeske Momente. Aber im Ganzen zündet die Platte einfach nicht. Zu wenige echte Hits, zu viel Leerlauf. Verwundern mag es dabei kaum, dass die Kult-Punks nur selten Songs des Albums live darbieten.
Wertung: (6 / 10)