So richtig auf Touren kamen NOFX erst mit der Komplettierung durch den zweiten Gitarristen, Trompeter, Gelegenheitssänger und Quotenmigranten El Hefe. Der stieß 1991 zur Band hinzu und sorgte genau für den Schmiss, den sie auf frühen Alben wie „S&M Airlines“ noch vermissen ließen. Hefe brachte musikalische Einflüsse mit, die den klassischen Punk-Rock um entscheidend launige Facetten bereicherten. Erstmals bemerkbar machte sich dies auf „White Trash, Two Heebs and a Bean“, ihrem vierten Album über Epitaph.
Neben standesgemäßen Punk-Krachern wie „Soul Doubt“, „Stickin in My Eye“, „Liza and Louise“ oder dem herrlich entlarvenden „Please Play This Song On the Radio“ sind es Einflüsse aus Jazz, Ska oder Hispano-Folklore, die hoch geschraubten Choräle und der spürbare Spaß am Experiment (siehe „Bob“), der den Reiz der Platte erhält. Mit den großen Klassikern von Fat Mike & Co., vorrangig natürlich „Punk in Drublic“, kann diese Befreiung von den doch zunehmend ausgetretenen Punk-Pfaden zwar nicht vollends mithalten. Für NOFX aber bedeutete die Platte den endgültigen Schritt in die Eigenständigkeit – und zementierte damit den Ausnahmestatus eines der populärsten und einflussreichsten Genrevertreter der Gegenwart.
Wertung: (7,5 / 10)