Der Wendepunkt für NOFX kam mit der Verpflichtung von El Hefe als zweitem Gitarristen. Er verschaffte der Band das erforderliche Quantum Eigenständigkeit. An der Trompete sorgte er nicht nur für (zeitgemäße) Ska-Influenzen, am Mikro brachte er auch jazzige und folkloristische Momente ein. Das Publikum reagierte entsprechend und verschaffte der Band mit dem Album „White Trash, Two Heebs and a Bean“ den Durchbruch. Hefes erste Studioarbeit aber war die ’92er EP „The Longest Line“, die gegenüber früheren Outputs einen schieren Quantensprung bedeutete.
Seine Qualitäten greifen (offensichtlich) zwar erst beim fünften und letzten Track „Kill All the White Men“, der vom Reggae rüde in den Punk übergreift und bis heute einen ihrer größten Hits stellt. Doch auch zuvor macht sich der auf „Ribbed“ bereits ansatzweise offenbarte Richtungswechsel hin zu melodisch verspielterem, darüber aber nicht weniger rotzigem Punk-Rock bemerkbar. Neben gut platzierten Tempowechseln zeigt das insbesondere der Titeltrack, ein fast entspannter Zweiminüter von immenser Spielfreude. Das Fat Wreck-Debüt der Kalifornier wurde so fast automatisch zum Klassiker.
Wertung: (8 / 10)