Bereits mit ihrem Albumdebüt „Keasbey Nights“ schufen CATCH 22 einen Klassiker des Ska-Punks. Der allerdings blieb eng an die Person von Sänger und Gitarrist Tomas Kalnoky geknüpft, der die Band jedoch bald verließ und später mit den ähnlich gestrickten STREETLIGHT MANIFESTO von vorn begann. CATCH 22 wurde in den Folgejahren wiederholt personell umstrukturiert, wobei gerade am Mikro verschiedene Varianten ausprobiert wurden. Auf der „Washed Up!“-EP und der darauf folgenden zweiten Scheibe „Alone in a Crowd“ betätigte sich Jeff Davidson als Frontmann, ehe die Blechbläser Ryan Eldred und Kevin Gunther übernahmen.
Der Weggang von Kalnoky als kreative Triebfeder veränderte den Stil nachhaltig. Härtegrad und Rotzigkeit wurden zurückgeschraubt, blitzten mehr noch vorwiegend in flüchtigen Vorstößen des Hardcore auf. Der temporeiche Ska, versehen mit mehrstimmigen Refrains und Melodien zwischen Pop und Punk, bürgte immer noch für gute Laune. Wenn das Hitpotential auch schwand. Gerade auf „Alone in a Crowd“ können starke Nummern wie „Sounds Good But I Don´t Know“, „It Takes Some Time“ oder „Hard to Impress“ nicht über den immer wieder durchscheinenden Leerlauf hinwegtäuschen. Diese Unbeständigkeit konnten sie auch auf den nachfolgenden Platten nicht vollends überwinden. Da blieb Kalnokys STREETLIGHT MANIFESTO nachhaltig doch die bessere Wahl.
Wertung: (6 / 10)