Wieder einmal ein neues Album von NOFX. Das x-te, man mag gar nicht mehr zählen. Müde werden unsere alten Helden immer noch nicht, auch wenn die 40 mittlerweile locker passiert wurde. Die Jungs um Fat Mike haben eben immer noch Spaß an dem, was sie tun. Das zeigen sie auch auf „Coaster“ (in der Vinyl-Variante „Frisbee“ betitelt!) , wenngleich ihr neuestes Werk auch nicht zu den Highlights ihres Schaffens zählt. Auf dem Groezrock-Festival meinten sie selbst, es wäre ihr sechstbestes Album. Dies könnte sogar ungefähr hinkommen.
Die Bürde der beiden letzten Alben „War On Errorism“ und „Wolves in Wolves‘ Clothing“ wiegt schwer, denn beide hatten etliche Hits zu bieten. Genau dies ist vielleicht das Problem an „Coaster“, es fehlen die richtig großen Hits. Schlecht machen NOFX auf ihrem neuen Album im Grunde nichts, aber eben für ihre Verhältnisse einiges auch „nur“ ordentlich. „We Called It America“ zum Beispiel ist solch ein Song. Gut, anständig, aber eben nicht überragend rocken sich NOFX in typischer Manier durch den Opener. Hohes Tempo, bekannte Zutaten, aber eben nicht ganz so mitreißend, wie sie es durchaus können. Im Midtempo-Bereich schiebt sich „First Call“ recht weit nach vorne. Von witzig, sarkastisch bis persönlich dagegen abermals die Texte, der große politische Rundumschlag gehört aber weitgehend der Vergangenheit an.
„Creeping Out Sara“ zum Beispiel handelt von einem amüsanten Treffen von Fat Mike mit Sara von TEGAN & SARA auf einem Festival. „I Am An Alcoholic“, die Weiterführung von „I Wanna Be An Alcoholic“ (?), präsentiert weiblichen Background-Gesang. Hier bringen NOFX mal etwas anderes. Ansonsten darf natürlich auch El Hefe zwischendurch mal wieder ran und nimmt das Tempo raus. „Coaster“ ist ein grundsolider Beitrag einer herausragenden Band. Für Zwischendurch okay, aber einen Klassiker fügen die Jungs ihrer Vita mit diesem Album sicherlich nicht hinzu. Dafür ist es an manchen Stellen schlichtweg ein wenig zu belanglos.
Wertung: (6,5 / 10)