Night of the Demons (USA 2009)

night-of-the-demons-2009„She stuck a lipstick in her boob and it fell out of her pussy!“ – Hach wie frivol, diese Dämonen

Der Begriff des Party-Horrors steht meist für klassischen Titten-und-Terror-Trash. Minder talentgesegnete Schauspieler bewerfen sich mit sinnfreien Dialogen und werden von einer wie auch immer gearteten Gefahr heimgesucht. Über Geschmack, wohlgemerkt auch über schlechten, lässt sich bekanntlich streiten. Eine Affinität zum B-Film allein räumt potenzielle Bewertungsschräglagen aber keineswegs aus. Was dem einen blutige Kurzweil mit schrägem Humor, betrachtet der andere gelangweilten Blickes. Scheiden werden sich die Geister darum fraglos auch an „Night of the Demons“.

Das lose und sichtbar preisbewusst produzierte Remake des gleichnamigen Films von 1988 entspricht eher einer modernisierten Ergänzung der bis 1997 zur Trilogie ausgeweiteten Plotte um Dämonen in der Halloween-Nacht. Der simpel gezimmerte Handlungsrahmen blieb erhalten und selbst B-Sternchen Linnea Quigley („Return of the Living Dead“), Blickfang des Originals, war sich nicht für einen Kurzauftritt zu schade. Eigentlich müsste der Weg für amüsantes Blutvergießen mit nackter Haut und gescheiterten Mimen (u.a. Edward Furlong, „Brainscan“) souverän geebnet sein. Das Spaßpotenzial bleibt unter Regisseur und Co-Autor Adam Gierasch („Fertile Ground“) trotzdem nur allzu peripher ausgeschöpft.

Zwar verfügt die einleitende Rückschau ins Jahr 1925 mit ihren klassischen Stummfilm-Charakteristika über Charme, der Blick in die Gegenwart etabliert aber viel zu schnell ein Niveau bemüht anzüglicher Ereignislosigkeit. Die führt über die von Angela (Shannon Elizabeth, „American Pie“) organisierte Halloween-Party im als verflucht verschrienen Broussard-Anwesen in New Orleans nur allzu träge ins Verderben. Nachdem die Cops der Ausschweifung Einhalt geboten haben, finden Angela, Maddi (Monica Keena, „Freddy vs. Jason“), ihr Drogen verkaufender Ex-Freund Colin (Furlong) sowie vier weitere Bekannte das Tor zum Grundstück verschlossen vor.

In einem Geheimraum im Keller finden sie Skelette, von denen eines Angela in den Finger beißt (!), woraufhin sie sich in einen Dämon verwandelt und die anderen ebenfalls zu infizieren versucht. Bis zum Morgengrauen müssen sieben Menschen besessen sein, damit die örtlich gebundene Höllenbrut das Grundstück verlassen kann. Aber so schnell stecken Maddi und Colin nicht auf. Trotz bewusster schauspielerischer Übertreibung, nett übersteigerter Masken und schmatzender Gore-Effekte hält sich das Vergnügen in Grenzen. Das Spiel mit Sex und Gewalt wirkt lieblos kalkuliert, der Kampf gegen die Dämonen ungeachtet hipper Fast Motion-Kamerafahrten träge inszeniert. Titten und Trash gibt es reichlich. Nur die Kurzweil bleibt allzu oft auf der Strecke. Diese Party kann man also getrost sausen lassen.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

 

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